Amtsgericht Wiesbaden 200.000 Euro geprellt - Haftstrafe für Luxushotel-Betrüger
Zwei Jahre führte ein Mann mit Frau und Hund ein Luxusleben in einem Wiesbadener Hotel - ohne die Rechnung zu bezahlen. Dafür wurde er jetzt zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt.
Das Amtsgericht Wiesbaden hat am Donnerstag einen 60-Jährigen zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der Mann hatte mehr als zwei Jahre im Luxushotel Nassauer Hof gewohnt und offene Rechnungen von mehr als 200.000 Euro hinterlassen.
In der Urteilsbegründung gab die Richterin an, sie habe solch einen dreisten Betrugsfall noch nie erlebt und fühle sich an die Romanfigur des Hochstaplers Felix Krull erinnert.
Der Verurteilte war im Sommer 2019 mit seiner Frau und seinem Hund in eine Suite in dem Fünf-Sterne-Hotel eingezogen, obwohl er mittellos war, wie sich später herausstellte. Dass der Mann angeblich Geld auf eingefrorenen Auslandskonten hatte und aus medizinischen Gründen in Wiesbaden war, wie er behauptete, konnte er vor Gericht nicht belegen.
Hotel permanent unter Druck gesetzt
Unverständlich sei allerdings, wie das Hotel den Betrug so lange habe dulden können, merkte die Richterin an. Die ehemalige Hoteldirektorin sagte vor Gericht, der 60-Jährige habe sich permanent beschwert und das Haus damit unter Druck gesetzt, angebliche Mängel in sozialen Medien oder der Presse auszubreiten.
Sendung: hr1, 23.02.2023, 15 Uhr
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