"Massenanfall von Verletzten" ausgerufen Acht Grundschulkinder aus Alsbach-Hähnlein nach Eiben-Verzehr in Klinik

Großeinsatz von Rettungskräften an einer südhessischen Grundschule: Mehrere Kinder hatten dort Früchte des hochgiftigen Eibenbaums gegessen. Sie wurden in Krankenhäuser eingeliefert.

Mehrere Rettungswagen stehen hintereinander an einer Straße.
Ein Großaufgebot an Rettungskräften war an der Grundschule im Einsatz. Bild © 5vision.news
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Acht Kinder sind am Mittwoch nach einer möglichen Eiben-Vergiftung an einer Grundschule in Alsbach-Hähnlein (Darmstadt-Dieburg) in ein Krankenhaus gebracht worden.

In der großen Pause hätten die Kinder nach Angaben einer Lehrerin von einer in der Nähe des Schulhofs stehenden Eibe gegessen beziehungsweise an deren Früchten gelutscht, so die Polizei.

Alle Kinder ansprechbar aber unter Beobachtung

Daraufhin seien mehrere Rettungswagen ausgerückt und hätten die Kinder vorsichtshalber in Kinderkliniken nach Mannheim, Frankfurt, Offenbach, Darmstadt und Aschaffenburg gebracht. Nach Angaben der Gemeinde seien alle Kinder ansprechbar.

Für die Kinder - zwei Schülerinnen und sechs Schüler im Alter zwischen acht und zehn Jahren - habe keine Lebensgefahr bestanden. 

Eibe kann zu Atemlähmung führen

Die Leitstelle habe wegen der hohen Patientenanzahl einen "Massenanfall von Verletzten" ausgerufen, so die Feuerwehr. Unter anderem seien acht Rettungswagen, Notärzte, Feuerwehr und Polizei vor Ort im Einsatz gewesen.

Rote Beeren der Eibe
Gefährliche Giftpflanze: die Eibe Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)

Bei der Eibe handelt es sich um einen giftigen Nadelbaum. Das Fruchtfleisch des roten Samenmantels ist zwar genießbar, die Samen sind allerdings giftig. Auch die Nadeln und Zweige sind giftig. Der Verzehr kann beim Menschen schon in geringen Mengen zu Atemlähmung und Herzversagen führen.

Landkreis plädiert für Sensibilisierung im Umgang mit Giftpflanzen

Ein Fällen des Baumes auf dem Gelände der Grundschule ist nach Angaben des Landkreises Darmstadt-Dieburg nicht vorgesehen. Der Baum stehe unter Naturschutz. Eventuell sei jedoch ein "Entasten" des Baumes möglich.

"Da es stets Orte mit giftigen Pflanzen geben wird, ist es wichtig, den Umgang mit ihnen zu erlernen – ähnlich wie das richtige Verhalten im Straßenverkehr", teilte der Landkreis mit. Er verwies auf Projekte in Schulgärten, bei denen Kinder unter Aufsicht mit Giftpflanzen vertraut gemacht und für ihre Gefahren sensibilisiert werden.

Sendung: hr3,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe