Schweinepest Alle Wildschweine in Alter Fasanerie Hanau geschlachtet

Im Wildpark Alte Fasanerie in Hanau sind alle Wildschweine getötet worden. Der Park stufte das Risiko einer Infektion und die damit verbundenen Folgen als zu hoch ein. Die Entscheidung fiel der Leitung und den Mitarbeitenden nicht leicht.

Wildschwein steht im Schlamm
Ein Wildschwein in der Alten Fasaneriein Hanau-Klein-Auheim Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
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Um eine Infektion der Wildschweine im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern, hat sich der landeseigene Forstbetrieb HessenForst dazu entschieden, dort bis auf Weiteres auf die Wildschweinhaltung zu verzichten. Alle noch im Park lebenden Tiere wurden geschlachtet.

Lange Suche nach Lösungsmöglichkeiten

Wie HessenForst-Sprecherin Sigrun Brell dem hr sagte, gab es keine Verdachtsfälle. Eine mögliche Infektion mit ASP innerhalb der Wildschweinrotte des Parks im Stadtteil Klein-Auheim hätte aber massive Auswirkungen gehabt.

Laut dem Wildpark hätte man den Betrieb über Monate schließen und den Oberboden des großflächigen Wildschweingeheges abtragen und entsorgen müssen. Dazu hätte aber erst einmal der Wald auf dem Boden des Geheges gerodet werden müssen. Der Aufwand wäre dem Park zufolge finanziell nicht tragbar gewesen und hätte die Arbeitsplätze interner und externer Mitarbeiter gefährdet.

Widerstandsfähiges Virus

Mit der zuständigen Veterinärbehörde hatte man sich lange und intensiv abgestimmt. Ein Fütterungsverbot und eine Minimierung des Fahrzeugverkehrs waren die ersten Maßnahmen, das Ansteckungsrisiko mit ASP einzuschränken. Letztlich entschied man sich aber zur präventiven Schlachtung der Tiere.

ASP ist für Menschen ungefährlich, für Schweine aber fast immer tödlich. Das Virus ist hochinfektiös, widerstandsfähig und wird auch über Nahrungsmittel, Fahrzeuge und Kleidung übertragen. Im Boden kann es laut Brell monatelang überleben.

Risiko unkalkulierbar

Das Risiko einer Ansteckung durch Besucher, die trotz des Fütterungsverbots Küchenabfälle oder andere Nahrungsreste auf das Gehege bringen, stufte der Park als zu hoch und unkalkulierbar ein. Der Betriebsleitung und den Mitarbeitenden sei die Entscheidung zur Schlachtung sehr schwer gefallen. Brell sagte, mit den intelligenten Wildschweinen hätten die Tierpflegerinnen und -pfleger besonders gerne gearbeitet.

Nach Worten der Sprecherin lebten zuletzt noch zehn Wildschweine in der Alten Fasanerie, darunter auch Frischlinge. Im Winter seien es noch 30 bis 40 Tiere gewesen. Man habe aber nach dem Auftreten der Schweinepest im Kreis Groß-Gerau den Bestand in den letzten Wochen gezielt reduziert.

Keine Einschränkungen für Besucher

Das Fleisch der Wildschweine wurde dem menschlichen Verzehr zugeführt, unter anderem im Waldladen des Parks. Aber auch andere Kunden wurden damit versorgt. Neben dem weiterhin bestehenden Fütterungsverbot gibt es der Sprecherin zufolge für Besucher des Parks keine weiteren Einschränkungen.

Weitere Informationen

Redaktion: Uwe Gerritz

Sendung: hr-iNFO, 16.7.2024, 14.00 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, mit Informationen von Saskia Klingelschmitt (hr)