Aprilscherze Von riesigen Schafen, nervigen Blockflöten und den Simpsons in Gießen

Ein gigantisches Schaf, ein Blockflötenverbot an Schulen und eine Riesling-Pipeline: Einige Neuerungen beschäftigen heute die Hessinnen und Hessen – aber Achtung: April, April!

Mann neben gigantisch großem Rhönschaf (kein echtes Foto, sondern generiert)
Urzeit-Rhönschaf im Größenvergleich. Bild © RhönGmbH/Bildgenerierung durch ChatGPT

Wer am heutigen Dienstag alle Nachrichten für bare Münze nimmt, hat schon verloren. Hier eine Auswahl der diesjährigen Aprilscherze aus Hessen:

GEW begrüßt "Blockflötenverbot"

Auf einen "völlig überraschenden Vorschlag aus dem Kultusministerium" reagierte die Lehrer-Gewerkschaft GEW, indem sie ein "geplantes Blockflötenverbot" an Hessens Schulen begrüßte. Lehrkräfte hätten schon seit geraumer Zeit vor gravierenden Folgen gewarnt, teilte die GEW mit. "Vor allem gesundheitliche Aspekte (Hörschäden) und das hohe Ablenkungspotenzial für die Schüler:innen führte laut GEW Hessen zu diesem Schritt."

GEW-Landesvorsitzender Thilo Hartmann sagte: "Endlich ist Schluss mit den heimlichen Flötentreffs während der großen Pause. Bereits Grundschüler*innen standen in Ecken und interagierten kaum noch mit anderen Mitschüler*innen."

Mit ihrem Aprilscherz bezieht sich die Gewerkschaft sowohl auf ein von der schwarz-roten Landesregierung geplantes Handyverbot als auch auf ein Blockflöten-Pilotprojekt an Grundschulen.

Pförtnerampel und Riesling-Pipeline

Die Grünen in Wiesbaden präsentierten ein "revolutionäres Konzept für die Innenstadt". Sogenannte Pförtnerampeln sollen demnach die stetig wachsenden Passantenströme in der Fußgängerzone regulieren.

"Bei Überfüllung leuchtet die Ampel rot, und Passanten werden freundlich darauf hingewiesen, sich eine Verschnaufpause zu gönnen, bevor sie weiterziehen." Was sich bei der Reduzierung des Pkw-Staus bewährt habe, könne genauso für den Fußgängerverkehr funktionieren, so die Grünen.

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Bild © hessenschau.de| zur Audio-Einzelseite
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Dieser Aprilscherz ist geradezu selbstironisch, weil der grüne Verkehrsdezernent Andreas Kowol eine Pförtnerampel an der Berliner Straße einrichten ließ, über die viele Autofahrer und Pendler wütend sind, weil sie bei der Einfahrt in die Stadt ausgebremst werden. Die Grünen wurden dafür in der Stadt auch schon gescholten.

Der Rheingau-Taunus-Kreis machte unterdessen ein "visionäres Bauprojekt" öffentlich, eine Pipeline für Riesling, die den Rheingau mit dem Untertaunus verbinden soll. Den ersten Spatenstich machte Landrat Sandro Zehner (CDU) gleich selbst.

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Gigantisches Rhönschaf und Strom produzierende Pflanze

Das Rhönschaf galt einst als nahezu ausgestorben. Inzwischen ist wieder in aller Munde, buchstäblich: etwa als wohlschmeckende Rhönschaf-Salami. Die Marketingorganisation Rhön GmbH wies auf den bedeutsamen Fund des Ur-Rhönschafes hin: das Gigantoschafus rhonicus sei entdeckt worden, als skelettierte Moorleiche. Wäre nicht der 1. April, würde man es gern glauben.

Und die Rhön Energie in Fulda beliebt ebenfalls zu scherzen: Das Unternehmen will eine Pflanze gezüchtet haben, die nicht nur Sauerstoff, sondern auch Strom produziert – quasi das Balkonkraftwerk im Blumenkasten. Schön wär's.

U-Bahn in Künzell, freier Eintritt in Barock-Kleidung

Einen "echten Meilenstein für die Mobilität in der Region" propagierte das Portal Osthessen-News mit Verweis auf einen geplanten U-Bahn-Bau von Fulda nach Künzell (Fulda). Statt der ursprünglich geplanten Seniorenwohnungen entstehe auf dem Gelände eines ehemaligen Autohauses im Künzeller Ortsteil Dirlos nun ein moderner U-Bahn-Bahnhof mit angeschlossenem Parkhaus für Pendler aus der Rhön.

Der Sportverein SG Barockstadt Fulda-Lehnerz sorgte nach einem April-April-Bericht von Osthessen-News mit einer spektakulären Ankündigung für Aufsehen: Zuschauer in barocker Kleidung sollen demnach ab sofort freien Eintritt zu den Heimspielen erhalten. 

Schild auf Baustelle weist auf U-Bahn-Bau hin (Fotomontage)
Die Baustelle des U-Bahnhofs in Künzell. (Fotomontage) Bild © Gemeinde Künzell

Esel-Kuscheln gegen Autobahn-Stress

Einen Aprilscherz mit der kürzlich freigegebenen A49 erlaubte sich die Hessisch/Niedersächsische Allgemeine (HNA). Der Ausbau bedeute nicht nur mehr Verkehr und Lärm, sondern auch mehr Stress für Anwohner und Autofahrer. Eine "außergewöhnliche Maßnahme zur Stressbewältigung" soll demnach Abhilfe schaffen.

Statt eines Solarparks, dessen Bau nach der Entscheidung der Regionalplanung verworfen wurde, soll bei regionalen Tierhaltern entlang der Trasse nahe Gudensberg und Fritzlar Esel-Kuscheln, Alpaka-Wanderungen und Schafe-Kraulen angeboten werden. "Wir sind gespannt, ob dieses Modellprojekt einen Beitrag zur Stressreduzierung im Straßenverkehr leisten kann."

Elefantenklo in Gießen bei den Simpsons

Dass die Gießener Innenstadt Schauplatz einer neuen Folge der US-Serie Simpsons sein soll, berichtete das Online-Magazin Gießen aktuell bei Instagram am Dienstag mit Bezug auf "interne Quellen". Demnach arbeiten die Serienmacher an einer Europa-Spezialfolge, in der die Familie Simpson versehentlich in einem Reisebus nach Mittelhessen landet – statt wie geplant nach Griechenland zu fliegen. Vater Homer Simpson habe bei der Buchung "Giessen" mit "Greece" verwechselt.

Im Stil der Zeichentrick-Serie zu sehen sind unter anderem die bekannte Fußgängerüberführung Elefantenklo und der Eingang zur Justus-Liebig-Universität.

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Redaktion: Clarice Wolter

Sendung: hr4,

Quelle: hessenschau.de/Andrea Bonhagen/Michael Pörtner