14-Jähriger in Bad Soden-Salmünster schwer verletzt Autofahrer rast auf zwei Jungen zu - offenbar gezielte Attacke
Was zunächst wie ein Unfall aussah, entpuppt sich jetzt offenbar als gezielte Auto-Attacke: Ein Mann steuerte im Februar in Bad Soden-Salmünster auf zwei Jungen zu - einer von ihnen wurde schwer verletzt.
Nachdem ein 14-Jähriger in Bad Soden-Salmünster (Main-Kinzig) durch die Kollision mit einem Auto schwer verletzt wurde, ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft nun wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts.
Der Vorfall ereignete sich am Nachmittag des 15. Februars dieses Jahres. Der 14-Jährige war mit einem elf Jahre alten Begleiter zu Fuß auf einem Schotterweg in der Nähe des Bahnhofs unterwegs, als ihn ein Auto erfasste.
Der 35 Jahre alte mutmaßliche Täter sei "bewusst und mit gezielten Lenkbewegungen" mit einem grauen Toyota und überhöhter Geschwindkeit auf die beiden Jungen zugefahren, teilten die Ermittler am Freitag mit. Zunächst war von einem Unfall ausgegangen worden.
Vernehmungen bringen neue Hinweise
Der 14-Jährige erlitt bei dem Zusammenstoß eine Beinfraktur. Er musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Der Jüngere blieb unverletzt.
Der Autofahrer kollidierte kurz darauf mit einem hochstehenden Kanaldeckel an den Gleisanlagen, wodurch eine Achse seines Wagens brach. Der Mann floh zunächst, konnte aber später ermittelt werden. Er soll seinen Wagen mit einem Gabelstapler selbst geborgen und abtransportiert haben.
Nachdem die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Fahrer anfänglich wegen gefährlicher Körperverletzung sowie gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr geführt wurden, lautet der Vorwurf gegen ihn nunmehr auf versuchten Totschlag. Das resultiere aus den in der Zwischenzeit gewonnenen Erkenntnissen aus Vernehmungen.
Zwei Pärchen als Zeugen gesucht
Der 14-Jährige rannte laut Polizei nach dem Unfall in Panik und schreiend auf die nahen Bahngleise. Ein Bahnmitarbeiter sei zu Hilfe gekommen und brachte den Jugendlichen aus dem Gefahrenbereich. Der Elfjährige, der einen Schock erlitt, flüchtete nach eigener Aussage ebenfalls über die Schienen und lief durch eine Hecke in Richtung Fuldaer Straße.
Dort traf er auf ein Pärchen, dem er sich anvertraute und das ihn nach Hause begleitete. Die beiden Personen sowie ein weiteres Paar, das sich beim Eintreffen der Rettungskräfte im Bereich des Schotterweges aufgehalten haben soll, werden nun als Zeugen gesucht. Die Ermittlungen dauern weiter an.