Aus! ... für Hundehaufen Bad Hersfeld wehrt sich gegen Hundekot - mit Kacke-Fähnchen

Entscheidend ist, was hinten raus kommt - auch beim Hund. Aber dagegen will sich Bad Hersfeld nun wehren: mit roten Fähnchen. Die Idee dahinter ist gar nicht so kacke.

Hund mit Mäntelchen
Auch dieser modische Hund muss mal. Bild © Imago Images
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Es ist immer unangenehm, wenn man "in die Sch…" greift, berichtet die Stadt Bad Hersfeld von Erfahrungen ihrer Gärtnerinnen und Gärtner. In Beeten, auf öffentlichen Anlagen und Grünflächen liegt Hundkot. So viel, dass die Stadt nun ihr dickes Fell verliert.

Rote Fähnchen Hundekot
Rote Fähnchen: Jeder Pieckser - ein Haufen. Bild © Stadt Bad Hersfeld

"Das Rote sind keine Tulpen, es sind neue Tretminen", erklärt die Stadt am Mittwoch, denn derzeit markierten städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Hundehaufen mit einem roten Fähnchen. Diese sollen eine gewisse Zeit in den Kacke-Haufen stecken bleiben, bevor die Stadt sie dann wieder einsammeln will.

Für diesen Schritt habe man sich entschieden, weil die Arbeit der Gärtner oftmals eine Qual sei - und der Missstand von Jahr zu Jahr schlimmer werde. Er belaste die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übers ganze Jahr. "Egal ob beim Unkraut jäten, beim Mähen oder bei der Säuberung von Wegen und Plätzen", so die Stadt.

Mitarbeiter "von oben bis unten" mit Kot gesprenkelt

Besonderes übel: Das unabsichtliche Hineingreifen beim Arbeiten, das Hineintreten oder wenn ein Mitarbeiter mit der Motorsense einen Haufen erwischt. Er werde dann "von oben bis unten gesprenkelt". Neben dem unangenehmen Geruch gehe spätestens dann von Hundekot auch eine reale Gesundheitsgefährdung aus.

Die Stadt will nun die Hundehalter an die symbolische Leine nehmen: Durch die Aktion sollen "bestimmte Hundebesitzer auf die Folgen ihres Handelns" hingewiesen werden. "Auf manchen Wiesen können Eltern ihre Kinder zeitweise nicht mehr bedenkenlos spielen lassen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit", sagte der Hersfelder Gärtnermeister Karl-Josef Höfer.

7000 Euro im Jahr für Hundkot-Tüten

Eigentlich ist es ohnehin Pflicht: Macht der Hund sein großes Geschäft auf öffentlichen Plätzen und Parks, ist der Mensch am anderen Ende der Leine verpflichtet, die Hinterlassenschaften zu entfernen. In Hessen kann dafür laut Bußgeldkatalog ein Bußgeld von 20 Euro fällig werden.

Deshalb stehen - auch für die Hersfelder Hundehaufen - kostenlose Kotbeutel inklusive Abfalleimern bereit. Die Kosten dafür belaufen sich nach Angaben der Stadt auf 7.000 Euro jährlich. Hinzu kommen noch Kosten für das Personal.

Gärtnermeister Höfer hofft, dass durch die Aktion nun mehr Menschen darauf aufmerksam werden - auch wenn sie selbst keine Hunde besitzen. Wenn sich Bürgerinnen und Bürger zu ein bisschen mehr sozialer Kontrolle gegenüber rücksichtslosen Hundehaltern animiert fühlen, würde man sich freuen, so Höfer.

Aktion soll noch ein oder zwei Wochen lang gehen

Derzeit knien die Bad Hersfelder Gärtner besonders in den Beeten, denn im Frühjahr wird schließlich viel gepflanzt - umso wichtiger war der Stadt die Aktion jetzt. Noch ein oder zwei Wochen möchte man weiter Fähnchen in die Haufen stecken, danach soll Schluss sein. "Dann sollen sich die Leute an den roten Tulpen erfreuen, nicht an den roten Fähnchen", teilte die Stadt auf hr-Anfrage mit.

Weitere Informationen

Sendung: hr4, 06.04.2023, 17.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de

Ihre Kommentare Was halten Sie von der Idee, Hundekot mit Fähnchen zu markieren?

33 Kommentare

  • Eine gute Idee. Ich bin auch Hundehalterin und ärgere mich täglich über die Hundehalter welche die Früchtchen ihrer Hunde liegen lassen. Besonders nervt es mich, dass ich immer darauf achten muss, dass meine zwei Hunde nicht an den liegengebliebenen Häufchen schnüffeln wollen und auch darauf, dass ich auf einer Wiese nicht in eines trete. Grausig. Es ist doch so einfach es gibt schöne bunte Tüten und ich trage sie mit Stolz, denn ich beseitige die Früchtchen meiner Hunde.

  • Die Idee hatte ich schon vor Jahren, als der Fußweg zum Kindergarten immer neu "beschissen" war. Ich habe Zahnstocher mit Kommentarfähnchen wie "Super", "Toll", "Danke" usw. beschriftet und verteilt, geht ganz schnell und einfach - und siehe da, es wurde ganz deutlich weniger in den folgenden Wochen!!

  • Leider sinnlos. Eher ein höheres Bußgeld ... Es würde aber implizieren, dass mehr kontrolliert wird. das ist aber auch nicht machbar. Es trifft ja meist die Leute, die gescheit mit ihren Hunden arbeiten und auch laufen lassen können. Eher ein Hundeführerschein, keiner sollte mehr ohne den ein Tier bekommen dürfen. Nur spezielle Züchter und Heime. Nicht mehr privat

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