Bösartiges Melanom Hessen haben besonders häufig Hautkrebs

Im Vergleich der Bundesländer liegt Hessen zusammen mit Rheinland-Pfalz beim Auftreten von bösartigem Hautkrebs ganz vorne. Eine bestimmte Altersgruppe ist dabei besonders gefährdet.

Ein Hautarzt untersucht bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung eine Patientin mit einem Mikroskop.
Je früher die lebensgefährliche Hauterkrankung erkannt wird, desto besser sind die Therapiechancen. Bild © picture alliance/dpa/APA | Eva Manhart
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Der besonders gefährliche schwarze Hautkrebs wird in Hessen und Rheinland-Pfalz bundesweit am häufigsten diagnostiziert. Das zeigt eine Auswertung des aktuellen Arztreports der Krankenkasse Barmer. 

Im Jahr 2023 wurde bei 553 von 100.000 Rheinland-Pfälzern die Diagnose "bösartiges Melanom der Haut" dokumentiert. In Hessen waren es 549 von 100.000 Menschen. Im bundesweiten Durchschnitt lag die Diagnoserate im gleichen Jahr rund zehn Prozent niedriger: bei nur 495 Fällen je 100.000.

Jahrgänge ab 1950 besonders stark betroffen

"Die Altersstruktur in der Bevölkerung und der individuelle Umgang mit risikoreicher UV-Strahlung sind Faktoren, die zu hohen Diagnoseraten beitragen", so die Barmer.

In den geburtenstarken Jahrgängen ab 1950 habe Sonne und gebräunte Haut lange Zeit als gesund gegolten. Die sogenannten "Babyboomer" hätten deshalb laut Arztreport ein gesteigertes Hautkrebsrisiko. Bei jüngeren Jahrgängen sinkt der Auswertung zufolge das Hautkrebsrisiko. 

Ab 35 zum Screening

"Gerade für diejenigen, die sich intensiv der Sonne ausgesetzt haben, sind Hautkrebsscreenings deshalb besonders wichtig. Je früher die lebensgefährliche Hauterkrankung erkannt wird, desto besser sind die Therapiechancen", sagt Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen.

Regelmäßige Hautkrebsscreenings sind ab 35 Jahre für alle gesetzlich Versicherten kostenlos. 

"Keine Sonnencreme schützt zu 100 Prozent"

"Gesunde Bräune gibt es nicht", sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. "Wer Sonnencreme aufträgt und sich dann in die Sonne legt, wiegt sich oft in falscher Sicherheit, denn keine Sonnencreme schützt zu 100 Prozent vor UV-Stahlen." Zudem werde Sonnencreme meist nicht flächendeckend und dick genug aufgetragen.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe