Baumängel in Marburg Feuerwehrhaus in der Ketzerbach nun ebenfalls gesperrt

In Marburg ist ein weiteres öffentliches Gebäude aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Wegen Rissen in tragenden Stützen soll das Feuerwehrgerätehaus in der Ketzerbach vorerst nicht genutzt werden. Einsturzgefährdet ist das Haus aber wohl nicht.

Ein Lieferwagen steht vor dem geöffneten Tor eines Hauses in Ketzerbach, an dem Haus prangt der Schriftzug "Feuerwehr"
Das Feuerwehrgerätehaus in Ketzerbach wird auf seine Bausubstanz untersucht. Bild © Marc Klug (hr)
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Feuerwehrhaus in Marburg nun ebenfalls gesperrt

Ein Mann zeigt Schäden an einer tragenden Säule.
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Nachdem Anfang April das Gebäude des Gesundheitsamts Marburg-Biedenkopf aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde, ist nun auch das Feuerwehrgerätehaus Ketzerbach in der Innenstadt dichtgemacht worden.

Wie die Stadt Marburg am Dienstag dem hr auf Anfrage mitteilte, wurde das Feuerwehrhaus in der innerstädtischen Ketzerbach am Freitag vergangener Woche geräumt und ist vorerst gesperrt. Der hr hatte erst kürzlich über die mangelhafte Ausstattung zahlreicher Feuerwehrhäuser in Hessen berichtet - speziell in Landkreisen mit ländlicher Prägung.

Bei einer Standard-Prüfung seien mehrere Risse in tragenden Stützen bemerkt worden, begründete die Stadt Marburg. Wie diese entstehen konnten, untersucht ein Statiker. Zur Sicherheit wurden Stützwände aufgestellt.

Einsturzgefährdet ist das Feuerwehr-Gebäude ersten Erkenntnissen zufolge nicht, wie das Hochbauamt der Stadt Marburg am Dienstagnachmittag meldete. Das Gebäude wurde 1911 errichtet und steht unter Denkmalschutz.

Nahaufnahme aus dem Inneren des Feuerwehrhauses zeigt eine Betonstütze, die an einer Stelle fast zur Mitte weggebröckelt ist.
Der mit Rissen beschädigte Pfeiler wurde für die Untersuchung für die Statiker schon einmal freigelegt. Bild © Marc Klug

Die Feuerwehrfahrzeuge stehen derzeit auf der Hauptfeuerwache, die Schutzbekleidungen wurden an verschiedenen Orten untergebracht.

Der Brandschutz sei durch die Vertretungsregelungen sichergestellt, betont die Stadt.

Vor wenigen Tagen das Gesundheitsamt dicht gemacht

Ebenfalls am Freitag vergangener Woche war in Marburg das Gesundheitsamt des Landkreises wegen möglicher Mängel geschlossen worden, nachdem ein Baustatiker Alarm geschlagen hatte. Dieser äußerte Zweifel an der Tragfähigkeit einzelner Bauteile.

Bereits vereinbarte Termine werden verlegt, die 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weichen in andere Büros des Landkreises oder ins Homeoffice aus.

Stadt und Kreis überprüften zufällig ihre Gebäude am gleichen Tag

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Für das Gesundheitsamt-Gebäude wird nun ein zweites Gutachten erstellt, wie der Landkreis mitteilte. Dann könne entschieden werden, ob die bestehenden Mängel kurzfristig behoben werden können oder andere Lösungen gefunden werden müssen.

Dass zwei Gebäude in Marburg an einem Tag wegen Baumängeln gesperrt wurden, sei Zufall, wie Hendrik Schmidt vom städtischen Hochbauamt betonte. Sowohl Kreis als auch Stadt überprüfen demnach zweimal jährlich ihre Liegenschaften. Dass diese Termine am selben Tag stattfanden, sei nicht absichtlich geschehen.

Es sei zudem kein Zeichen dafür, dass sich die Marburger Gebäude grundsätzlich in marodem Zustand befänden, so Schmidt. "Das kann mal auftreten."

Redaktion: Anikke Fischer

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de