Trockenheit und Niedrigwasser Befürchtetes Fischsterben im Rhein im Extremsommer ausgeblieben

Der extrem heiße und trockene Sommer ließ den Wasserstand im Rhein immer weiter sinken. Für die Schifffahrt ergaben sich dadurch Probleme. Das befürchtete Fischsterben aber ist ausgeblieben.

Luftaufnahmen Niedrigwasser Rhein
Der Rhein im Sommer 2022: Gezeichnet durch Niedrigwasser und Trockenheit. Bild © Ulrich Rückert
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Das Niedrigwasser des Rheins im lange trockenen und heißen Sommer 2022 hat zwar die Schifffahrt schwer beeinträchtigt - Experten zufolge aber kein massenhaftes Fischsterben verursacht. Der Fluss habe sich ökologisch anscheinend wieder weitgehend erholt. "Dieses Jahr war es nicht so dramatisch wie im Sommer 2003, als uns tote Muscheln entgegengefallen sind und Fischkadaver vorbeigeschwommen sind", sagte Jörg Schneider vom Büro für fisch- und gewässerökologische Studien in Frankfurt.

In diesem Sommer habe sich das Niedrigwasser des Rheins auf um die 26 Grad erwärmt. Lachse und Forellen hätten diese Temperatur gerade noch überstanden. Manche Fische hätten sich auch "Refugien" in etwas weniger heißen Wasserzonen gesucht. Die Binnenschiffer konnten allerdings deutlich weniger laden, ohne zu riskieren, auf Grund zu laufen.

Wasserstand im Herbst gestiegen

Der Zoologieprofessor Jochen Koop von der Koblenzer Bundesanstalt für Gewässerkunde erklärte, laut einer Faustformel müssten für ein weitflächiges Fischsterben im Rhein mindestens 40 Tage hintereinander 25 Grad Wassertemperatur überschritten werden - das sei in diesem Jahr nicht der Fall gewesen. Der Leiter des Sekretariats der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins in Koblenz, Marc Daniel Heintz, sagte: "Wir waren erleichtert, dass es nach der langen Trockenheit im September viel geregnet hat."

In etlichen früheren Jahren sei der Wasserstand im Herbst am niedrigsten gewesen. Dieses Mal aber sei er im Herbst nicht noch weiter gefallen, sondern wieder deutlich gestiegen.

Bei Niedrigwasser wird die Fahrrinne für Schiffe schmaler, Fische haben weniger Platz und können laut Experten wohl auch vom starken Sog großer Frachter leichter in die Schiffsschrauben gezogen werden.

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Sendung: hr-iNFO, 21.10.2022, 12.35 Uhr

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Quelle: dpa/lhe