Reparatur beginnt Beschädigte Bahn-Brücke in Frankfurt bleibt noch weitere zwei Monate dicht
Vor rund einem Monat wurde eine wichtige Bahnbrücke in Frankfurt bei einem Lkw-Unfall beschädigt. Nun starten die auf zwei Monate angesetzten Reparaturarbeiten. Wegen der Brückensperrung fahren derzeit keine ICEs in die Schweiz.
Rund einen Monat nach einem Unfall an der Eisenbahnbrücke an der Mörfelder Landstraße im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen hat die Deutsche Bahn (DB) Reparaturarbeiten angekündigt. Am Montag sollen die Arbeiten beginnen, wie das Unternehmen am Freitagmittag mitteilte.
Ein mit einem Bagger beladener Lkw war im Juli gegen die Brücke gekracht. Der 37 Jahre alte Lkw-Fahrer und sein gleichaltriger Beifahrer blieben unverletzt. Der Aufprall habe einen "massiven Anfahrschaden" erzeugt, so die Bahn.
Aufgrund des ausgeprägten Schadens gehe man davon aus, dass für die Gesamtinstandsetzung der Brücke mindestens noch zwei Monate benötigt werden.
Risse, Löcher und Verformungen an Brücke
Mit Verstärkungsmaßnahmen für den mittleren der drei stählernen Bauwerksteile der Brücke will man nun am Montag starten. Durch den Aufprall des Sattelschleppers hätten sich Bodenbleche um bis zu sechs Zentimeter nach innen verformt. Zudem seien Risse in den Stahlteilen und bis zu zwölf Zentimeter große Löcher entstanden. Baufachleute sollen nun die Stahlkonstruktion mit dicken Stahlplatten verstärken.
Die DB möchte mit der Reparatur des mittleren Brückenteils beginnen, weil es die geringsten Schäden aufweise. Ziel sei, dass schnellstmöglich die ersten Züge über das erste von drei Gleisen wieder rollen können.
Die statischen Berechnungen für die anderen beiden Brückenteile seien noch nicht abgeschlossen. Beide Brückenüberbauten wiesen aber eine noch stärkere Beschädigung auf. Auch hier plant die DB die Verstärkung der Konstruktion mit dicken Stahlplatten.
Brücke bleibt gesperrt - 20 Minuten Verspätungen bei ICEs und ICs
Die Eisenbahnbrücke, über die die zweigleisige Strecke Frankfurt Stadion – Frankfurt Süd sowie die eingleisige Verbindungskurve Forsthaus – Frankfurt Niederrad führen, bleibt daher für den Bahnverkehr weiter gesperrt.
Mehrere Fernverkehrslinien können deshalb nicht zum Frankfurter Hauptbahnhof fahren und halten daher ersatzweise in Frankfurt Süd. Einige ICE/IC-Linien sind dadurch nach wie vor mit etwa 20 Minuten längerer Reisezeit auf alternativen Routen unterwegs.
Betroffen sind folgende fünf Verbindungen:
- ICE-Linie Hamburg - Hannover - Kassel-Wilhelmshöhe - Frankfurt - Mannheim - Stuttgart - München
- ICE-Linie Kiel/Hamburg - Hannover - Kassel-Wilhelmshöhe - Bebra - Fulda - Frankfurt - Mannheim - Basel - Interlaken Ost
- ICE-Linie Berlin - Leipzig - Erfurt - Frankfurt - Mannheim - Basel - Zürich/Chur
- IC-Linie Hamburg - Bremen - Dortmund - Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau/München
- ICE-Linie Dortmund - Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau - Wien
Nicht betroffen seien S- und Regionalbahnen - "unter Berücksichtigung der Sommerbaustellen". "Die Linien RB 58/59 der Hessischen Landesbahn wenden in Frankfurt Süd", wie die Bahn weiter mitteilte.
Keine ICEs mehr in die Schweiz - wegen der Frankfurter Baustelle
Die Brückensperrung und die damit verbundenen Verspätungen haben sogar Auswirkungen aufs Ausland. Zuletzt hatte die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) angekündigt, nahezu keine ICEs mehr ins Land fahren zu lassen. Viele Züge aus Deutschland enden deshalb in Basel - dort muss dann in Schweizer Züge umgestiegen werden. Lediglich fünf Verbindungen sollen noch andere Ziele als Basel anfahren.
Die SBB wollen damit verhindern, dass sich die deutschen Verspätungen auf den Schweizer Takt auswirken. Die waren den Schweizern offenbar ohnehin ein Dorn im Auge - weil die Umleitungen und Verspätungen durch die Brückenbaustelle dazu kamen, entschloss man sich in der Schweiz bereits vor zwei Wochen zu diesem Schritt. Wenn die Einschränkungen an der Brücke behoben sind, wolle man die Regelung wieder aufheben.