Bilanz zum Blitzermarathon 182 km/h auf der Landstraße, mit Tempo 128 durch Frankfurt
Die Polizei zieht beim Blitzermarathon Bilanz: Von 405.000 kontrollierten Fahrzeugen waren mehr als 11.000 zu schnell unterwegs. 105 Fahrerinnen und Fahrer müssen mit einem Fahrverbot rechnen.
Mehr als 600 Beamte sind am Mittwoch beim "Speedmarathon" im Einsatz gewesen. Zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr wurden an mehr als 250 hessenweiten Radarkontrollen rund 405.000 Fahrzeuge kontrolliert.
Laut einer Bilanz vom Donnerstag waren davon gut 11.159 zu schnell unterwegs - etwa 2,7 Prozent. Das waren etwas mehr als im vergangenen Jahr. Auf 105 Fahrerinnen und Fahrer kommt aufgrund der festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen nun ein Fahrverbot zu. Die restlichen Verstöße liegen im Bereich von Bußgeld- und Verwarnverfahren.
Wie in anderen Bundesländern auch, lag in Hessen der Fokus auf Stellen, an denen besonders viele Unfälle passieren, sagte ein Polizeisprecher. Eine Standort-Übersicht der Messstellen hatten Polizei und Kommunen bereits im Voraus veröffentlicht.
Hinzu kamen allerdings auch mehrere unangekündigte Kontrollen. Die Aktionen liefen bis 22 Uhr. Die sogenannte "Speedweek" mit verstärkten Kontrollen läuft noch.
Aktion soll Signal für Sicherheit setzen
Die drei schnellsten Raser stellte die Polizei in Frankfurt, im mittelhessischen Bischoffen und im Bereich Egelsbach fest.
Auf der A661, am Ausbauende in Fahrtrichtung Egelsbach, gilt Tempo 70. Dort raste ein Mercedes durch die Kontrollstelle. Die Messung ergab, abzüglich der Toleranz, eine Geschwindigkeit von 153 km/h - 83 km/h zu schnell. Es handelt sich hierbei um den traurigen "Spitzenreiter" mit der höchsten, diesjährig gemessenen Geschwindigkeitsüberschreitung. Die Fahrt bringt für den Raser drei Monate Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und 700 Euro Bußgeld.
Ein ebenso langes Fahrverbot erwartet einen 30-Jährigen, der auf der Frankfurter Theodor-Heuss-Allee innerorts mit 128 km/h gemessen wurde. Erlaubt sind dort nur 50 km/h. Neben zwei Punkten in Flensburg und 800 Euro Bußgeld muss sich der Raser auf ein Fahrverbot von drei Monaten einstellen.
Ein Motorradfahrer in Mittelhessen war ebenfalls deutlich zu schnell unterwegs. Er beschleunigte seine Maschine auf der Bundesstraße 255 in Höhe Bischoffen auf 182 km/h. Damit war er 82 km/h zu schnell unterwegs. Zudem trugen er und seine Beifahrerin keine Schutzkleidung. Der 38-Jährige muss sich nun ebenfalls auf drei Monate Fahrverbot einstellen und zudem 700 Euro Bußgeld berappen.
Rasen als häufigste Ursache für schwere Unfälle
Mit der Aktion setze man "ein deutliches Signal für mehr Rücksichtnahme und Sicherheit auf den Straßen", erklärte der Leiter des Projekts, Polizeioberrat Stefan Jilg vom Polizeipräsidium Mittelhessen. Zu schnelles Fahren oder nicht angepasste Fahrweise seien nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für schwere und tödliche Verkehrsunfälle.
Auch Innenminister Roman Poseck (CDU) lobte die Aktion: "Zu hohe Geschwindigkeit ist eine der Hauptunfallursachen. Jeder Mensch, der im Verkehr umkommt, ist einer zu viel. Egoistische und rücksichtslose Raserei gefährdet auch unbeteiligte Dritte." Mit dieser Art der Präventionsarbeit werde ein wichtiger Beitrag geleistet, die Anzahl schwerer Unfälle zu reduzieren.