Böller, Eierwürfe und Streit Viele Anrufe und Einsätze wegen Halloween-Störungen

Zu Halloween sind nicht nur Süßigkeiten gesammelt, sondern auch Böller gezündet und Eier geworfen worden. In Südhessen verfolgte ein verärgerter Bewohner ein Kind mit einer Spielzeugpistole bis nach Hause - und stritt mit dem Vater.

Feuerwehrleute und Polizisten an einer Straße mit Mülltonne im Vordergrund
Einsatzkräfte im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel nach einem kleinen Brand. Bild © 5vision.news
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Im Bereich Südhessen gingen am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag bei der Polizei mehr als 80 Anrufe wegen Halloween-Störungen wie Böllerzündungen und Eierwürfen ein, die meisten zwischen 18 und 23 Uhr. Verletzt wurde durch die Eier- und Böllerwürfe nach ersten Erkenntnissen der Beamten niemand.

Die Böller stammten offenbar noch von Silvester und würden extra für Halloween aufbewahrt, vermuteten die Beamten. "Normales Halloween" reiche offenbar nicht mehr aus, es müsse mehr passieren, sagte ein Sprecher der Polizei. Vereinzelt kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Grusel-Fans und denjenigen, die davon gestört wurden.

Schüsse mit Gaspistole

In Reichelsheim (Odenwald) bedrohte ein Mann mit einer Gaspistole vier Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 Jahren, die mehrfach bei ihm geklingelt hatten. Er schoss laut Polizei in die Luft, die Jugendlichen liefen davon. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft durchsuchten Beamte die Wohnung des 28-Jährigen und beschlagnahmten die Pistole.

In Einhausen (Bergstraße) fühlte sich ein Bewohner von einem klingelnden, maskierten Kind mit Spielzeugpistole offenbar so belästigt, dass er den Neunjährigen nach Hause verfolgte und seinen Vater zur Rede stellte. Dort kam es nach Polizeiangaben zu Handgreiflichkeiten. Die Beamten konnten den Streit schließlich schlichten.

Am frühen Freitagmorgen meldeten Anwohner in Griesheim (Darmstadt-Dieburg), dass Hauswände mit Eiern beworfen würden. 

Eier auf Hauswand

In Maintal-Bischofsheim (Main-Kinzig) mündeten Eierwürfe in eine handfeste Auseinandersetzung. Ein Anwohner hatte eine Gruppe Jugendlicher nach dem Wurf auf eine Hauswand zu Rede gestellt. Daraus entstand ein Streit, in dem der 31 Jahre alte Anwohner einen der Jugendlichen getreten und geschlagen haben soll.

Der 15-Jährige soll sich daraufhin mit Pfefferspray gewehrt haben. Die Polizei ermittelt nun in beiden Fällen wegen Körperverletzung.

Böller durch Fenster in Wohnung geworfen

Das Polizeipräsidium Mittelhessen meldete unterdessen für das gesamte Einsatzgebiet 18 Einsätze mit Bezug zu Halloween. Auch hier kam es vermehrt zu Eier- und Böllerwürfen. In Pohlheim-Holzheim (Gießen) warf ein Unbekannter einen Böller durch ein geöffnetes Fenster in eine Wohnung. Der Böller beschädigte den Angaben zufolge dabei ein Sofa, eine Decke und Dekoration.

Für Nordhessen sprach die Polizei von 30 Einsätzen in der Nacht. Auch hier ging es vorrangig um Eier- und Böllerwürfe durch Jugendliche. Dabei sei auch in einem Fall ein Briefkasten durch einen Böllerwurf beschädigt worden.

Garagenbrand und Mülltonnen in Flammen

Im Neu-Isenburger Stadtteil Gravenbruch (Offenbach) zündeten Unbekannte einen Böller an einer Garage. Laut Polizei brannten wegen des Feuerwerkskörpers, der vermutlich durch einen Lüftungsschacht in die Garage geworfen worden war, mehrere Kartons. Durch den Brand der Kartons wurden mehrere dort gelagerte Fahrzeugteile beschädigt, während das dort abgestellte Auto unbeschädigt blieb.

In Mörfelden-Walldorf (Groß-Gerau) warfen Unbekannte einen Böller in eine Mülltonne, der daraufhin explodierte. In Bürstadt (Bergstraße) alarmierten Zeugen die Polizei, weil eine Gruppe Jugendlicher Böller in Pferdeboxen auf einem Hof geworfen haben soll. Die Fahndung nach den Jugendlichen verlief ergebnislos.

"Ganz normale Frankfurter Nacht"

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Wiesbaden verlief die Nacht laut Angaben weitestgehend ruhig. Im Stadtteil Mainz-Kastel rückten Feuerwehr und Polizei zu mehreren kleinen Bränden aus, unter anderem fingen dort Mülltonnen Feuer.

In anderen Landesteilen gab es nach derzeitigem Kenntnisstand der Beamten kaum Zwischenfälle. Die Polizei Frankfurt sprach von einer "ganz normalen Frankfurter Nacht".

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Sendung: hr4,

Quelle: hessenschau.de mit Informationen von Saskia Klingelschmitt und Stefanie Hofmann, dpa/lhe