Minister besucht Kampfhubschrauberregiment 113 Millionen für Bundeswehr-Standort Fritzlar
Die Bundeswehrkaserne in Fritzlar wird modernisiert. Bei einem Besuch kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius eine üppige Summe für Investitionen an. Unter anderem sollen mehr Kampfhubschrauber in Hessen stationiert werden.
Neue Unterkünfte, Sanierungen und eine Modernisierung der Ausbildungseinrichtungen: Das ist das Paket, das Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei seinem Besuch in Fritzlar (Schwalm-Eder) am Dienstag angekündigt hat.
Insgesamt 113 Millionen Euro will der Bund in den kommenden Jahren in die Infrastruktur des Standorts stecken. Das dort stationierte Kampfhubschrauberregiment 36 "Kurhessen" des Deutschen Heeres ist seit 2023 Teil der Schnellen Eingreiftruppe der Nato.
Bis 2029 müsse man damit rechnen, dass Russland seine militärische Rekonstitution abgeschlossen haben werde und in der Lage sein könnte, einen militärischen Schlag gegen Nato-Gebiet zu führen, sagte Pistorius angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. "Deswegen kommt es darauf an, dass wir uns auf dieses Bedrohungsszenario so schnell wie möglich einstellen."
Leichte Kampfhubschrauber
Ab 2026 sollen leichte Kampfhubschrauber (LKH) in Fritzlar stationiert werden. Für sie muss jetzt erstmal Platz geschaffen werden. In Fritzlar stehen bereits 28 Tiger-Kampfhubschrauber, davon sind allerdings nur zwölf einsatzfähig.
Es sei eine Zeitenwende, sagte Pistorius, die andere, der aktuellen Bedrohungslage angepasste Hubschrauber nötig mache. Die für den Kalten Krieg entwickelten Tiger seien nach wie vor unverzichtbar, so Pistorius. Sie sollen bis 2032 zum Einsatz kommen.
1.200 Beschäftigte in Fritzlar
Pistorius hatte beim Besuch in Fritzlar mit Soldatinnen, Soldaten und zivilen Mitarbeitern gesprochen. Das dortige Kampfhubschrauberregiment ist der einzige fliegende Kampfverband mit Tiger-Kampfhubschraubern in Deutschland. Das Regiment hat circa 1.200 Beschäftigte.
Das Fritzlarer Tiger-Regiment ist auch im Ausland immer wieder im Einsatz. Die nordhessischen Hubschrauber waren von 2012 bis 2014 in Afghanistan im Einsatz, dazu von 2017 bis 2018 bei der UN-Mission in Mali stationiert. Dort kamen 2017 zwei Fritzlarer Piloten bei einem Absturz ums Leben.