Brände in Mühlheim und Wiesbaden Akku von E-Scooter explodiert - 200.000 Euro Schaden

Ein explodierter Akku hat in Mühlheim einen Brand ausgelöst. Fünf Bewohner erlitten eine Rauchgasvergiftung, es entstand ein hoher Sachschaden. In Wiesbaden mussten Senioren aus einer Wohnanlage gerettet werden.

Mehrfamilienhaus in Mühlheim am Main mit ausgebrannter Wohnung
In einer Wohnung dieses Hauses explodierte offenbar der Akku eines E-Scooters. Bild © 5vision.news
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Akku explodiert: Wohnhaus in Mühlheim brennt

Feuerwehrkräfte mit Beatmungsgeräten
Feuerwehreinsatz in Mühlheim am Main Bild © 5vision.news
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Einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften gab es am Sonntagabend in Mühlheim am Main (Offenbach). In einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses war gegen 22 Uhr offenbar der Akku eines E-Scooters explodiert. Kurz darauf stand eines der Zimmer in Flammen.

Die Bewohner alarmierten die Feuerwehr, nachdem sie zuvor vergeblich versucht hatten, das Feuer selbst zu löschen. Einige der rund 30 Bewohnerinnen und Bewohner des Gebäudes wurden evakuiert. Weil die Einsatzkräfte befürchteten, dass es zu Geruchsbelästigungen kommt, wurden Anwohnerinnen und Anwohner in der näheren Umgebung über eine Warn-App informiert.

Elektroroller machte "seltsame Geräusche"

Insgesamt erlitten laut Polizei fünf Personen eine leichte Rauchgasvergiftung. Sie wurden ambulant von Sanitätern behandelt. Eine Bewohnerin erlitt einen Schock und musste ärztlich versorgt werden.

Bei dem Brand entstand ein Schaden von schätzungsweise 200.000 Euro. Die Ermittler gehen von einem technischen Defekt am Elektroroller aus. Der Scooter hatte beim Aufladen offenbar bereits "seltsame Geräusche" gemacht, wie die Polizei berichtete.

Weitere Informationen

Lithium-Ionen-Akkus

Lithium-Ionen-Akkus haben eine relativ hohe Energiedichte, sind allerdings auch empfindlich gegen verschiedene Belastungen. Besonders beim Ladevorgang oder bei einem Defekt gibt der Akku die gespeicherte Energie schlagartig ab und kann so Feuer fangen. Die Akkus sind leicht brennbar und werden schnell hunderte Grad heiß. Dabei werden auch giftige und ätzende Gase freigesetzt. Generell gelten die Akkus als relativ sicher, da die Brandfälle – gerechnet auf die Gesamtzahl der verwendeten Akkus – recht gering sind.

Darauf ist zu achten:

  • Beim Laden regelmäßig kontrollieren, ob sich der Akku aufbläht oder heiß wird.
  • Nur im Trockenen und ohne direkte Sonneneinstrahlung laden. Tipp der Freiwilligen Feuerwehr in Butzbach: auf Badfliesen laden.
  • Temperaturen unter -5 und über 40 Grad sind schlecht für den Akku und erhöhen das Explosionsrisiko.
  • Die Verbraucherzentrale Hessen empfiehlt, Akkus möglichst nicht über Nacht im Wohnraum zu laden.
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Wiesbaden: Feuer in Seniorenwohnanlage

Einen Großeinsatz der Feuerwehr gab es in der Nacht zum Montag auch in Wiesbaden. In der Semmelweisstraße im Stadtteil Biebrich brannte es im Keller einer Seniorenwohnanlage. Feuer und Rauch schnitten im Treppenhaus den Bewohnerinnen und Bewohnern den Fluchtweg ab. Zwei Senioren mussten über eine Drehleiter aus dem fünften Stock gerettet werden, andere mit Atemschutzgeräten aus dem Treppenhaus, wie die Feuerwehr mitteilte.

40 Senioren in Bus betreut

Insgesamt wurden 40 Menschen während der Löscharbeiten in einem Linienbus betreut. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass die Bewohner wieder in ihre Apartments zurückkehren können, nachdem das Haus durchgelüftet worden ist.

Autos von Einsatzkräften mit Blaulicht auf Straße bei Dunkelheit
Nächtlicher Großeinsatz in Wiesbaden-Biebrich Bild © Keutz TV

Der Brand im Keller konnte schnell gelöscht werden. Warum das Feuer ausgebrochen war, muss noch ermittelt werden. Nach ersten Schätzungen der Polizei liegt der entstandene Sachschaden zwischen 10.000 und 15.000 Euro.  

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Quelle: hessenschau.de, mit Informationen von Rainer Battefeld (hr)