Zu schnell, falsch geparkt, Handy am Steuer Bilanz der hessischen Bußgeldstelle: Mehr Verstöße, aber weniger Einnahmen
Die Zahl der Verkehrsverstöße ist im vergangenen Jahr in Hessen leicht angestiegen. Besonders häufig ging es um zu schnelles Fahren. Noch mehr Geld für das Land gab es nach dem vorangegangenen Bußgeld-Rekordjahr aber nicht.
Rund 1,47 Millionen Anzeigen wegen Verkehrsverstößen gingen 2024 bei der Zentralen Bußgeldstelle (ZBS) des Landes ein. Das seien rund 8.000 mehr gewesen als im Jahr zuvor, teilte das zuständige Regierungspräsidium Kassel am Dienstag mit.
Im Vergleich zum noch 2023 verzeichneten Anstieg wirkt diese Zahl verschwindend gering: Damals hatte es laut der Behörde einen Anstieg um 200.000 Anzeigen gegeben.
Weinmeister: "Jahr mit hoher Arbeitsauslastung"
Nun habe sich der Wert auf diesem "sehr hohen Niveau" des Vorjahres stabilisiert, erklärte Regierungspräsident Mark Weinmeister (CDU).
Das liege auch daran, dass die Polizeidienststellen und kommunalen Ordnungsbehörden ihre Tätigkeiten zur Überwachung des Verkehrs wieder "intensiv wahrgenommen" hätten, so Weinmeister. 2024 sei somit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZBS ein weiteres Jahr mit hoher Arbeitsauslastung gewesen, betonte er.
Zu schnelles Fahren ist das häufigste Vergehen
Von den rund 1,47 Millionen Verkehrsanzeigen gingen etwa 75 Prozent auf Geschwindigkeitsüberschreitungen zurück. Als zweitgrößter Posten folgten Halt- und Parkverstöße (rund 14 Prozent).
In der Bearbeitung der Fälle wird zwischen schwerwiegenden und geringfügigen Ordnungswidrigkeiten unterschieden: Zu den schwerwiegenden Verstößen zählen unter anderem erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlichtverstöße und das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.
Auf diese Fälle entfiel den Angaben zufolge mehr als die Hälfte der Anzeigen. Trotzdem gab es in diesem Bereich eine positive Entwicklung: Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl leicht um 1.462 auf 790.941 zurück.
Mehr geringfügige Verstöße
Gestiegen ist hingegen die Zahl geringfügiger Verstöße: um 9.557 auf 683.018. Zu ihnen gehören etwa Park- und Halte- sowie Handyverstöße. Nicht enthalten in der Bilanz ist die Stadt Frankfurt, die eine eigene Bußgeldstelle hat.
Land hat weniger an Verkehrssündern verdient
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einnahmen der öffentlichen Kassen durch Falschparker und Temposünder nach Rekordeinnahmen im Jahr 2023 leicht gesunken - von 105,74 Millionen Euro auf rund 103,27 Millionen (minus 2,3 Prozent). Das Geld fließt in den Landeshaushalt.