Thema bei "Aktenzeichen XY" "Cold Case"-Einheit rollt Klingelhöfer-Mord nach 13 Jahren wieder auf

Ein ungeklärter Mordfall aus dem mittelhessischen Pohlheim beschäftigt nach 13 Jahren die "Cold Case"-Einheit der Polizei Gießen: Die Ermittler erhoffen sich durch die Sendung "Aktenzeichen XY" neue Hinweise zum Tod des Bauunternehmers Gerhard Klingelhöfer.

Jemand hält einen Bilderrahmen mit dem Foto eines Mannes in der Hand
Archivbild: In der hr-Sendung Kriminalreport war der Fall Klingelhöfer bereits 2015 ein Thema. Bild © hr

Im Fall des getöteten ehemaligen Bauunternehmers Gerhard Klingelhöfer in Pohlheim (Gießen) vor 13 Jahren ermittelt die "Cold Case"-Einheit der Polizei seit einigen Monaten wieder. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag gemeinsam mitteilten, wollen sich die Ermittler am Mittwoch an die Zuschauer der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" richten, um neue Hinweise zu den Tätern zu bekommen.

Vor ungeöffnetem Tresor im Keller gefunden

Am 10. September 2011 war Gerhard Klingelhöfer in seinem Wohnhaus im Pohlheimer Ortsteil Watzenborn-Steinberg tot in seinem Keller gefunden worden. Laut den Ermittlern war er am Vorabend durch "massive Gewalteinwirkung" getötet worden.

Demnach waren mindestens drei Täter in das Haus eingedrungen, hatten den 80-Jährigen überwältigt und in den Keller gebracht, wo er einen Tresor öffnen sollte. Als dies misslang, sei Klingelhöfer getötet worden.

Weißes Wohnhaus
Das Haus, in dem Klingelhöfer lebte und getötet wurde. Bild © Polizei Gießen

Trotz intensiver Öffentlichkeitsfahndung, rund 370 Vernehmungen und DNA-Reihenuntersuchungen mit rund 500 Teilnehmenden habe man die Täter bislang nicht ermitteln können, so Polizei und Staatsanwaltschaft.

Hinweise von Mitwissern erhofft

Nachdem nun das "Cold Case"-Team, das damals nicht in die Ermittlungen involviert war, seit einigen Monaten den Fall wieder aufgerollt habe, wolle man sich nun in der Sendung "Aktenzeichen XY" an die Öffentlichkeit wenden. Die Fragen seien dabei:

  • Wer hat möglichen Tätern im Jahr 2011 oder früher einen Hinweis auf das spätere Opfer gegeben oder etwas Vergleichbares in seinem Umfeld mitbekommen? 
  • Wer hat vor oder nach der Tat von dem Tötungsdelikt erfahren, kennt unter Umständen die Täter und hat sich aus Angst vor Strafverfolgung bislang nicht gemeldet? 

Die Behörden betonten, dass mögliche Mitwisser keine Strafverfolgung mehr fürchten müssten, da Strafvereitelung oder Anstiftung zum Diebstahl bereits verjährt seien.

Zwei Schuhmodelle identifiziert

Außerdem werde in der Fernsehsendung nach Hinweisen zu spezifischen Sportschuhen gefragt. In ihrer Mitteilung veröffentlichten die Behörden Bilder dieser Schuhmodelle, da am Tatort damals Spuren gefunden wurden, die man diesen Modelle zugeordnet habe.

Bei zwei Spuren habe es sich um die des gleichen Modells, jedoch in unterschiedlicher Größe gehandelt. Daher suche man nach Zeugen, denen eine Gruppe aufgefallen sei, in der zwei Personen die identisch aussehenden Adidas-Sportschuhe trugen.

Für Hinweise, die zu den Tätern führen, haben die Behörden eine Belohnung von 8.000 Euro ausgesetzt.

Sendung: hr4,

Quelle: hessenschau.de