13-Jährige verschwand 1999 Polizei durchkämmt Waldstück in Cold Case Melanie Frank

Im Juni 1999 verschwand die 13-jährige Melanie Frank in Wiesbaden spurlos, erst Jahre später wurden Teile ihrer Leiche entdeckt. Jetzt hat das LKA den Cold Case erneut aufgerollt - und ein Waldstück mit Knochenspürhunden durchsucht.

Bildkombination aus zwei Fotos: links ein Portrait eines jungen Mädchens, rechts Foto einer Polizistin, die mit einem Hund an der Leine durch den Wald geht.
Wer weiß etwas zu Melanie Frank? Die Polizei sucht weiter nach Hinweisen zu einem 25 Jahre alten Fall. Bild © Polizei Hessen
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Am Abend des 16. Juni 1999 verließ die 13-jährige Melanie Frank ihr Zuhause in Wiesbaden, um für ihre Mutter Zigaretten am Automaten zu kaufen. Ein Weg von wenigen Minuten, aber Melanie kehrte nie nach Hause zurück. 2008 wurden Teile ihrer Leiche in einem Waldstück im rheinland-pfälzischen Kisselbach entdeckt. Ein Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden - jetzt befasste sich Landeskriminalamt erneut mit dem Cold Case.

100 Einsatzkräfte durchkämmen Waldstück

Am Dienstag und Mittwoch dieser Woche durchsuchten Polizisten abermals das rund 50 Kilometer von Wiesbaden entfernte Waldstück mit Hunden und 100 Einsatzkräften: Hier waren vor 16 Jahren der skelettierter Schädel und ein Oberschenkelknochen gefunden worden, die mit einer DNA-Analyse Melanie zugewiesen werden konnten. Der Rest der Leiche wurde auch bei der neuerlichen Suche nicht entdeckt, auch ihre Kleidung, ihre Uhr und eine Kette bleiben verschwunden.

Das Waldstück wurde erneut unter die Lupe genommen, weil die Cold-Case-Einheit beim hessischen Landeskriminalamt (LKA) festgestellt hat, dass bei der ersten Durchsuchung eine größere Fläche hätte untersucht werden können, sagte eine LKA-Sprecherin am Donnerstag dem hr. Das habe man nun nachgeholt.

Knochenspürhunde suchen nach menschlichen Überresten

Außerdem seien "Archaeo-Dogs" eingesetzt worden, Hunde, die auf das Auffinden von Knochen trainiert sind. Diese Hunde kamen im Fall Melanie bisher nicht zum Einsatz.

Das LKA hofft nun, dass sich 25 Jahre nach dem Verschwinden der 13-Jährigen doch noch jemand an Melanie erinnern kann oder etwas Verdächtiges beobachtet hat. Zeugen hatten am Abend des 16. Juni gegen 21 Uhr ein Mädchen beobachtet, bei dem es sich laut LKA "mit hoher Wahrscheinlichkeit" um Melanie gehandelt hat. Sie wurde in der Graf-von-Galen-Straße in Wiesbaden gesehen, sie habe den Eindruck gemacht, auf jemanden zu warten, berichteten die Zeugen.

Lernte Melanie jemand am Kiosk kennen?

Melanie sei regelmäßig bei einem Kiosk in einem Einkaufszentrum in Wiesbaden-Klarenthal gewesen, um dort für ihre Mutter und sich einzukaufen, heißt es vom LKA: "Es ist denkbar, dass sie dort Kontakte knüpfte, von denen weder ihre Familie noch Freundinnen etwas mitbekamen." Das Mädchen sei oft viel zu spät von der Schule nach Hause gekommen.

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Bild © Hessisches Landeskriminalamt| zur Audio-Einzelseite
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Das LKA hat eine ausführliche Beschreibung von Melanie veröffentlicht, dazu einen Fragenkatalog: Mögliche Zeugen sollen sich melden, wenn sie an dem Abend in Wiesbaden oder bei Kisselbach im Waldgebiet etwas Verdächtiges gesehen haben oder etwa wissen, mit wem das Mädchen Kontakt hatte.

Die Polizei hofft auch auf Hinweise zu Sexualstraftaten gegen Kinder, die nicht zur Anzeige gebracht wurden und die in der Umgebung von Melanies Wohngegend oder dem Fundort der Leichenteile stattfanden.

Redaktion: Sonja Süß

Sendung: hr1,

Quelle: hessenschau.de