Minister Poseck: "Unerträglicher Angriff" Feuerwehrleute bei Einsatz beleidigt und mit Messer bedroht

Einsatzkräfte der Feuerwehr sind bei einem Löscheinsatz im mittelhessischen Steffenberg beleidigt und bedroht worden. Innenminister Poseck verurteilte den neuerlichen Angriff auf Rettungskräfte aufs Schärfste.

Feuerwehrschild auf Feuerwehrauto im Hintergrund Feuer
Angriffe auf Einsatzkräfte steigen jährlich. Bild © Adobe Stock
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Jugendliche haben in Steffenberg (Marburg-Biedenkopf) Feuerwehrleute im Einsatz bedroht. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, war am Mittwochabend im Ortsteil Steinperf im Dachgeschoss eines Hauses ein Feuer ausgebrochen. Während der Löscharbeiten beleidigten demnach drei Jugendliche die Einsatzkräfte der Feuerwehr und bedrohten sie mit einem Messer. Dann flüchtete das Trio auf Fahrrädern. 

Im Gebäude fand die Feuerwehr nach Angaben eines Polizeisprechers eine Cannabisplantage. Die Polizei schließt als Brandursache einen technischen Defekt im Zusammenhang mit der Aufzuchtanlage nicht aus.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler befanden sich noch vier Menschen im Haus, als das Feuer ausbrach. Sie konnten das Gebäude rechtzeitig und unverletzt verlassen. Die Löscharbeiten der Feuerwehr dauerten bis in die Morgenstunden. Das Haus ist den Angaben zufolge einsturzgefährdet und derzeit nicht betretbar.

Innenminister verurteilt Angriffe aufs Schärfste

Innenminister Roman Poseck (CDU) bezeichnete den Angriff auf die Einsatzkräfte als "unerträglich". Das Beispiel zeige, "dass wir dringend eine neue Kultur der Wertschätzung für unsere Einsatzkräfte brauchen", so der Minister.

Poseck betonte: "Unsere Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner begeben sich selbst in Gefahr und unternehmen alles Notwendige, um Menschenleben zu retten." Sie hätten Anerkennung und Respekt verdient: "Ich verurteile den Vorfall in Steffenberg und jeden anderen Angriff auf Einsatzkräfte aufs Schärfste."

Zahl der Attacken auf Einsatzkräfte steigen jährlich

Die Zahl der Attacken auf Einsatzkräfte steigt nach Angaben des Innenministeriums jährlich. Im vergangenen Jahr habe es einen traurigen Höchststand gegeben. 2023 wurden demnach insgesamt 5.200 Einsatzkräfte aus Hessen Opfer einer Straftat, davon 5.056 Polizisten, 24 Feuerwehrleute und 171 Einsatzkräfte von Rettungsdiensten. 

Anfang September hatte die Landesregierung eine Initiative zur Unterstützung von Einsatzkräften vorgestellt. Das "Respekt-Paket" beinhaltet dem Ministerium zufolge Maßnahmen zur Anerkennung der herausragenden Leistung, für eine noch bessere Ausstattung der Einsatzkräfte sowie für mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung. Unter anderem wurden die Polizei- und die Feuerwehrzulage erhöht.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe