Zweiter Täter noch auf der Flucht Polizist in Zivil schwer verletzt: 16-Jähriger in U-Haft
Nachdem zwei junge Männer in Darmstadt einen Polizisten in Zivil ins Krankenhaus geprügelt hatten, ist einer der mutmaßlichen Täter jetzt von Fahndern gefasst worden. Er ist erst 16 Jahre alt. Der Innenminister hat eine klare Vorstellung, was mit den Angreifern passieren solle.
Knapp eine Woche nach einer aufsehenerregenden Attacke gegen einen 40 Jahre alten Polizeibeamten haben Fahnder einen der mutmaßlichen Täter festgenommen. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in Darmstadt mit. Bei der Suche nach dem zweiten Angreifer hoffen die Ermittler weiter auf Zeugenaussagen.
Bei dem am Donnerstag festgenommenen handelt es sich um einen 16-Jährigen. Er wurde laut Mitteilung im Elsa-Brändström-Weg im Stadtteil Kranichstein aufgegriffen. Der Jugendliche sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Mehrere Passanten hatten Angreifer ermahnt
Der Angriff hatte sich am 4. April ereignet: Der Polizist war zum Tatzeitpunkt in ziviler Kleidung in Darmstadt unterwegs, als er zwei junge Männer sah, die mit einer Crossmaschine sogenannte "Burnouts" machten und dabei Staub und Steine aufwirbelten, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Gemeinsam mit anderen Passanten soll der Polizist die beiden daraufhin ermahnt haben, ehe es zur Attacke kam.
Der Polizist habe durch Schläge und Tritte "massive Verletzungen" unter anderem am Kopf erlitten. Er kam ins Krankenhaus, während die beiden Täter zunächst unerkannt flüchteten.
Innenminister fordert abschreckende Strafe
Innenminister Roman Poseck (CDU) teilte als Reaktion auf die Festnahme mit, er hoffe, "dass die Täter zügig und konsequent für ihre niederträchtige Tat zur Rechenschaft gezogen werden". Angriffe gegen Einsatzkräfte seien Angriffe gegen die gesamte Rechts- und Werteordnung der Gesellschaft.
"Wir müssen den Trend der zunehmenden Gewalt gegenüber Einsatzkräften unbedingt brechen", sagte Poseck. "Dazu bedarf es auch der Abschreckungswirkung des Strafrechts." In diesem Zusammenhang zeigte sich der CDU-Politiker zufrieden, dass die künftige Bundesregierung eine Verschärfung des Strafrechts plane: "Wer Einsatzkräfte angreift, gehört aus meiner Sicht grundsätzlich ins Gefängnis."
Der Darmstädter Polizeipräsident Björn Gutzeit hatte sich nach der Tat ähnlich geäußert. Diese sei ein weiteres trauriges Beispiel, was mit Menschen passieren könne, die Zivilcourage beweisen.