Mordprozess in Darmstadt startet Studentin mit 45 Messerstichen getötet - Ex-Freund vor Gericht

Seit Montag steht ein 25 Jahre alter Angeklagter wegen Mordes vor Gericht. Er soll seine Ex-Freundin mit einem Messer getötet haben. Nur wenige Tage vor der Tat habe sie sich von ihm getrennt, berichten Zeugen.

Ermittler vor dem Haus im Darmstädter Johannesviertel, in dem die 30-Jährige gefunden wurde.
Ermittler vor dem Haus im Darmstädter Johannesviertel, in dem die 30-Jährige gefunden wurde. Bild © Keutz TV-News
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Ein 25 Jahre alter Mann steht seit Montag als Angeklagter vor dem Landgericht Darmstadt. Bereits am ersten Verhandlungstag hatte er in einer Erklärung von seinem Anwalt verlesen lassen, für den Tod einer Studentin im November verantwortlich zu sein.

Die 30 Jahre alte Frau wurde mit Stichverletzungen in ihrer Wohnung im Darmstädter Johannesviertel gefunden - laut Zeugen hatte sie sich wenige Tage vor der Tat vom Angeklagten getrennt, weil er sie geschlagen haben soll.

Angeklagter soll Ex-Freundin eine Falle gestellt haben

Der 33 Jahre alte Bruder des Opfers sagte aus, seine Schwester wollte am Tag der Tat aus der ehemals gemeinsamen Wohnung den Schlüssel ihres Autos holen. Der Angeklagte habe ihr vorher gesagt, dass er an diesem Nachmittag nicht in der Wohnung sei - er "wollte sie dadurch in eine Falle locken", hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Der 25-Jährige habe sich in der Wohnung versteckt und die Studentin mit einem Messer mit einer 20 Zentimeter lange Klinge angegriffen und 45 Mal "mit voller Wucht" auf Oberkörper und Kopf eingestochen.

Der Bruder der Frau hatte vor dem Haus auf seine Schwester gewartet. Als er sie telefonisch nicht erreichte und keiner die Wohnungstür öffnete, rief er die Polizei. Die war gleichzeitig von Mitgliedern einer Chatgruppe alarmiert worden, in der der Angeklagte mitgeteilt hatte, dass er die Frau getötet habe.

Ein Polizist brach die Wohnung auf und fand die Frau. Trotz der Reanimationsversuche durch herbeigerufene Rettungskräfte starb die Frau noch vor Ort.

Angeklagter floh blutüberströmt über eine Dachrinne vom Tatort

Der Angeklagte war laut Zeugen mit blutigem Gesicht über einen Balkon und eine Dachrinne aus dem Haus geklettert. Weil er sich auf seiner Flucht auffällig verhielt, riefen Autofahrer die Polizei. Die Beamten konnten den Mann rund 1,5 Kilometer vom Tatort entfernt festnehmen.

Der Prozess wird am 22. August fortgesetzt. Es sind noch fünf Verhandlungstage bis zum 8. September angesetzt. Es ist nicht der einzige Mordprozess, der am Montag in Hessen startete: Vor dem Hanauer Landgericht hat am Montag der Prozess gegen eine Frau begonnen, die ihren Mann erstochen haben soll. Die Staatsanwaltschaft legt der 50-Jährigen Totschlag zur Last.

Weitere Informationen

Sendung: hr3, 21.8.2023, 9 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe