Dauerregen, Sturmböen und Hochwasser Ausläufer von Hurrikan "Kirk" erreichen Hessen

Ausläufer des Wirbelsturms "Kirk" erreichen Hessen und bringen jede Menge Regen mit. Der Nordwesten ist besonders betroffen.

Passanten, einer davon hält einen umgestülpten Regenschirm fest.
Stürmische Windböen und Regen wie hier in der Frankfurter Innenstadt werden in Hessen auch am Montag erwartet. Bild © picture-alliance/dpa
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Die Ausläufer des Hurrikan "Kirk" haben in der Nacht Hessen erreicht, insbesondere die Nordwesthälfte muss sich am Donnerstag auf starke und andauernde Niederschläge einstellen.

Für die Kreise Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und Waldeck-Frankenberg hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) Unwetterwarnungen vor ergiebigem Dauerregen herausgegeben. Hier werden bis Vormittag 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter erwartet, örtlich können auch 80 Liter erreicht werden.

Für viele andere Kreise und Städte warnt der DWD vor Dauerregen mit teilweise bis zu 50 Liter pro Quadratmeter, in Staulagen bis zu 60 Liter.

Hochwassergefahr durch Dauerregen

Dort, wo es viel regnet, besteht zudem Hochwassergefahr. "Da die Verlagerung des Tiefdruckgebietes nur langsam vonstattengeht, kommt es in der Fläche zu hohen Niederschlagssummen, die auf bereits gesättigte Böden fallen", teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Mittwoch mit.

Vor allem kleine und mittlere Gewässer könnten dann über die Ufer treten, heißt es in der Mitteilung. Das Hochwasser könnte demnach sogar höhere Warnstufen erreichen.

Hochwasser-Meldestufe 1 erreicht

In der Nacht zum Donnerstag überschritt die erste von insgesamt 159 offiziell gemessenen Flusspegeln in Hessen die Meldestufe 1. Der Wasserstand des Schwarzbachs in Eppstein (Main-Taunus) stieg zwischen 23 und 5 Uhr von 59 auf 115 Zentimeter an, wie aus einer Übersicht des HNLUG hervorgeht.

Meldestufe 1 besteht, "wenn bordvoller Durchfluss im Gewässer herrscht", so die Definition. Es könne hierbei schon zu stellenweisen Ausuferungen kommen. Im Fall des Schwarzbachs steht bei einem Pegel von 120 Zentimetern sogar schon Meldestufe 2 dicht bevor; hier droht eine "flächenhafte Überflutung ufernaher Grundstücke, leichte Verkehrsbehinderungen auf Gemeinde- und Hauptverkehrsstraßen, Gefährdung einzelner Gebäude sowie Überflutung von Kellern".

"Spürbarer Herbststurm"

Doch "Kirk" hat nicht nur Regen im Gepäck. Er bringt auch ordentlich Wind nach Hessen. Für fast das ganze Land gelten Warnungen vor Sturmböen, die Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometer erreichen können - ganz im Süden sogar 100 Stundenkilometer.

"Das ergibt einen spürbaren Herbststurm", sagt hr-Wetterexperte Tim Staeger und warnt: "Dann können auch Äste abbrechen oder ganze Bäume umkippen." Derzeit trügen die Bäume noch viele Blätter und böten dem Wind eine umso größere Angriffsfläche. "Viele Bäume sind durch jahrelange Dürre geschwächt, dazu ist der Boden vom Regen ganz weich - das könnte gefährlich werden", sagt Staeger.

Eine deutliche Abweichung von dem, was Meteorologen für den Zeitraum von 1991 bis 2020 als normales Wetter annahmen, gibt es in dieser Woche auch bei den Temperaturen. "Sie liegen sieben bis acht Grad über Normal", sagt Staeger. im Rhein-Main-Gebiet würden an die 20 Grad erreicht, das sei zu mild für die Jahreszeit.

Nach dem Sturm kommt die Sonne

Im Laufe des Donnerstags zieht der ehemalige Hurrikan dann Richtung Nordosten ab, dabei fällt weiterer, mitunter unwetterartiger Regen, der im weiteren Verlauf in Schauer übergeht.

Ist "Kirk" dann erst mal über Hessen gefegt, erwartet hr-Meteorologe Staeger eine Wetterberuhigung: "Am kommenden Wochenende wird es sonniger." Vielleicht zeigt sich der Oktober gar von seiner goldenen Seite. Die Temperaturen dürften auf 10 bis 13 Grad fallen. Das wäre dann aber normal.

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alle wetter! vom 09.10.2024

kräftiger Regen
kräftiger Regen Bild © hr
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Redaktion: Julian Moering

Sendung: hr-fernsehen, alle wetter,

Quelle: hessenschau.de