Schneefall in weiten Teilen Hessens Der Winter ist zurück: 30-mal hat's auf rutschigen Straßen schon gekracht
Frost, eisiger Wind und gefährliche Glätte - der "März-Winter" hat Hessen erreicht. Es schneit vor allem in der Mitte und im Nordosten. Es kam zu etlichen Unfällen.
Eine "Luftmassengrenze" über Hessen sorgt aktuell für eine brisante Wetterlage. Heißt: "Beim Aufeinandertreffen von kalter Luft aus dem Norden und wärmerer aus dem Süden gibt es Niederschläge", erläutert hr-Meteorologe Tim Staeger.
Für den Berufsverkehr bedeutet das laut Staeger erhöhte Vorsicht. "Man sollte mehr Zeit einplanen und auf winterliche Straßenverhältnisse eingestellt sein", riet er am Dienstag. Im Lauf des Tages und in der Nacht zu Mittwoch kam es dann gerade in Nordhessen zu mindestens 30 Unfällen auf schneeglatten Straßen, wie die Polizei am Mittwochmorgen berichtete. Meistens wurden nur Fahrzeuge beschädigt, insgesamt zwei Menschen wurden leicht verletzt.
Die Polizei sperrte zeitweise die Ab- und Auffahrt der A44 in Hessisch Lichtenau (Werra-Meißner). Grund: zehn Zentimeter Neuschnee. Am frühen Mittwochmorgen schneite es vermehrt in Osthessen.
Schneefallwarnung für mehrere Kreise
Oberhalb von 300 bis 400 Metern schneite es am Dienstagvormittag besonders in der Mitte und im Norden Hessens. Auf den Bergen erwarteten die Meteorologen fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee.
Für Mittwoch gilt eine Schneefallwarnung für höhere Lagen in den Kreisen Waldeck-Frankenberg, Hersefel-Rotenburg, Fulda, Vogelsberg, Gießen, Limburg-Weilburg, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill und Wetterau. Im Taunus sollte es bereits aufhören zu schneien.
Schneepflug prallt gegen Lkw und beschädigt Haus
Im Vogelsbergkreis kam es schon am frühen Dienstagmorgen zu mehreren Unfällen auf winterlichen Straßen. In Ulrichstein stieß ein Lastwagen mit einem Schneepflug zusammen. Nach Polizeiangaben wurde der 60 Jahre alte Fahrer des Lkw eingeklemmt und schwer verletzt. Der Lkw-Fahrer hatte auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über seinen Laster verloren und war mit dem Räumfahrzeug kollidiert.
Der Schneepflug wurde dabei gegen ein Wohnhaus gedrückt, das ebenfalls beschädigt wurde. Ein Gutachter soll den genauen Unfallhergang klären. Der 51 Jahre alte Schneepflug-Fahrer blieb unverletzt. "Das Führerhaus war stark beschädigt", sagte ein Feuerwehr-Sprecher.
Ein Statiker prüfte am Morgen, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist. "Die Wand ist massiv eingedrückt", sagte der Sprecher. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf 130.000 Euro. Es kam zu Straßensperrungen im Ort. Die Feuerwehr berichtete zudem von einer "kritischen" Anfahrt aufgrund des starken Schneefalls.
"Keine Schönwetterperiode in Sicht"
hr-Meteorologe Staeger sprach angesichts des Kaltluft-Intermezzos vom "März-Winter". Es werde aber nicht nachhaltig "einwintern", sagte er. Bereits im Laufe des Mittwochs und am Donnerstag werde sich das Wetter beruhigen. Zum Wochenende kommen demnach zwar neue Tiefs. Diese bringen bei wärmeren Temperaturen aber meist nur noch Regen.
Auch darüber hinaus, bis in die kommende Woche hinein, bleibt das Wetter ungemütlich und wechselhaft, wie Staeger sagte: "Kein Frühlingserwachen und keine Schönwetterperiode sind in Sicht."
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 07.03.2023, 16.45 Uhr
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