Möglicher Racheakt Doppelmord in Bad Nauheim: Mutmaßlicher Täter stellt sich der Polizei
Nach dem tödlichen Schusswaffenangriff in Bad Nauheim hat sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt. Die Ermittler vermuten ein Rachemotiv.
Im Fall der tödlichen Schüsse in Bad Nauheim (Wetterau), bei denen am Samstag zwei Menschen ums Leben kamen, ist ein 28 Jahre alter Mann festgenommen worden. Er stellte sich laut Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen der Polizei und räumte demnach ein, beide Opfer erschossen zu haben - vermutlich als Rache für die Tötung seines Vaters 2021 in der Türkei.
Am Donnerstag wurde Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen gegen ihn erlassen. Bei dem Mann handelt es sich um einen türkischen Staatsbürger und den Bruder der bereits festgenommenen Verdächtigen.
Wohnung durchsucht, Spezialeinsatzkräfte im Einsatz
Der Festnahme gingen umfangreiche Fahndungsmaßnahmen voraus. Unter anderem durchsuchte ein Spezialeinsatzkommando die Wohnung des zu diesem Zeitpunkt noch flüchtigen Beschuldigten im Main-Kinzig-Kreis.
Die Polizei sprach von einem komplexen Verfahren. Mehr als 220 Einsatzkräfte waren demnach zwischenzeitlich eingebunden. Man werte aktuell sichergestellte Datenträger wie Handys aus und führe weitere Zeugenvernehmungen, um die Hintergründe der Tat vollständig aufzuklären.
Opfer starben trotz Rettungsversuchen
Am Samstag gegen 17.40 Uhr hatten Zeugen der Polizei mehrere Schüsse und Schreie in Bad Nauheim gemeldet. Als die Streifen eintrafen, fanden sie demnach zwei Männer mit Schussverletzungen vor einem Wohnhaus in der Straße Am Deutergraben.
Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen starben laut Polizei beide noch am Tatort. Eine Obduktion bestätigte später, dass beide Männer "zweifelsfrei" durch mehrere Schussverletzungen zu Tode gekommen waren, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.
Bei den beiden Getöteten handelt es sich um einen 59-Jährigen und einen 28-Jährigen - Schwiegervater und Schwiegersohn. Beide waren laut Polizei nicht vorbestraft. Zwei mutmaßliche Anstifter wurden am Ostersonntag festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft.