Vogelgrippe lässt Preise steigen Eier sind kurz vor Ostern knapp

In den USA herrscht eine regelrechte Eier-Krise - und auch in Hessen werden die Eier knapper und teurer. Zu Ostern könnte es gerade in Sachen Farbe, Größe oder Haltungsform zu Engpässen kommen.

Ein Hase sitz auf einer Wiese neben einem Körbchen mit gefärbten Ostereiern.
Echte Ostereier dürften in diesem Jahr teurer werden. Bild © picture alliance/dpa (Archiv) | Birgit Egarter

Bevor der Osterhase Eier verstecken kann, müssen sie erst einmal gelegt werden. Doch mehr als ein Ei pro Tag schafft eine Legehenne nicht. Eher weniger: Im vergangenen Jahr legten die rund eine Million hessischen Legehennen maximal 26,3 Eier pro Monat, in schwächeren Monaten waren es nur 21 oder 22, wie das Statistische Landesamt kürzlich vermeldete.

Fünf Wochen vor Ostern steigt die Nachfrage nach Eiern momentan erwartungsgemäß. Vor allem weiße Eier seien besonders gefragt, teilte der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) mit, weil diese sich besser färben lassen. Doch die Eier sind knapp.

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Angebot kleiner als die Nachfrage

Eier aus Bio- und Freilandhaltung sind Mangelware, das Angebot an Eiern aus Bodenhaltung lediglich knapp ausreichend, weiß der LLH zu berichten. "Trotz hoher Legeleistung ist das Angebot kleiner als die Nachfrage. Europaweit fehlen Legehennen."

Für das verringerte Angebot gibt es mehrere Gründe: In Deutschland und Europa seien Eier aufgrund des erhöhten Bedarfs und des damit einhergehenden gestiegenen Pro-Kopf-Verbrauchs knapp, sagte eine Sprecherin des Hessischen Bauernverbands. Eier sind fester Bestandteil der Ernährung der meisten Deutschen als Proteinquelle, der Bedarf ist zuletzt deutlich gestiegen, wie es vom Verband heißt. 

Legehennen wegen Vogelgrippe getötet

"Zusätzlich gab es Fälle von Vogelgrippe, nicht in Hessen, aber in vielen anderen Bundesländern, sodass große Legehennengruppen getötet werden mussten." Das habe den Markt zusätzlich belastet.

Amerikanische Verhältnisse müssten die Verbraucher aber nicht fürchten, beschwichtigte der Bauernverband. Dort ist von einer regelrechten Eier-Krise die Rede, die USA baten zuletzt schon einige europäische Länder um mehr Eierexporte. Die Vogelgrippe H5N1 war dort in zahlreichen Geflügel- und Milchbetrieben viel stärker ausgebrochen, Millionen Legehennen mussten getötet werden - und der Eiermarkt kam zum Erliegen.

Bauernverband rät von Hamsterkäufen ab

Während die Eierpreise in den USA explodierten, sind sie in Deutschland dem Bauernverband zufolge im EU-weiten Vergleich nur moderat gestiegen - um 16,6 Prozent im Februar gegenüber Januar, im Vergleich zu durchschnittlich 31,1 Prozent EU-weit im gleichen Zeitraum. Sollte sich die weltweite Situation nicht ändern, würden Eier weiterhin knapp sein und die Preise hoch bleiben.

Vor Hamsterkäufen rät der Bauernverband allerdings ab. Nach dem Legen haben Eier ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen. Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums sollten Eier nur noch durcherhitzt verzehrt werden, empfiehlt auch die Verbraucherzentrale. Und für Gerichte mit rohen Eiern sollte man ohnehin nur frische Eier benutzen. Schluss ist an diesem Punkt, wie die Verbraucherzentrale - wenig überraschend - warnt: "Wenn Eier beim Aufschlagen faulig riechen, dürfen Sie sie nicht mehr verzehren."

"Weiterhin Eier in unseren Supermarktregalen"

Ein Osterfest ohne Eier sei aber ohnehin nicht zu befürchten, beruhigte der Bauernverband. "Wir werden auch in Hinblick auf Ostern weiterhin Eier in unseren Supermarktregalen vorfinden", sagte die Verbandssprecherin. "Aber natürlich kann es sein, dass nicht alle Haltungsformen jederzeit verfügbar sind und die Herkunft der Eier ein weiterer Faktor sein kann."

Auch ihr Kollege Hans-Peter Goldnick vom Bundesverband Ei gibt Entwarnung: "Vielleicht haben wir die Eier nicht in der Farbe oder in der Größe, in der wir sie haben wollen, aber ich kann Sie beruhigen: Jeder wird seine Eier zu Ostern haben."

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe