Eigentümer gesucht 90-Jährige beißt in Kartoffel und findet Ehering
Eine Frau aus Mittelhessen entdeckt beim Biss in eine Kartoffel einen Ehering im Inneren. Mit den eingravierten Initialen samt Hochzeitsdatum wird nun nach dem Besitzer gefahndet. Der Fund an sich kommt einer biologischen Sensation gleich.
"Es ist ein Wunder geschehen“, dachte sich Maria Tross aus Wettenberg-Wißmar (Gießen), als sie ihren Fund sah. Die 90-Jährige habe am letzten Juli-Wochenende wie gewöhnlich zu Mittag gegessen. Die von ihrer Tochter zuvor geschälten und gekochten Kartoffeln habe sie mit Butter in eine Pfanne auf den Herd gegeben. So weit, so normal.
Doch bei einem Biss habe sie plötzlich etwas Hartes gespürt. "Ich habe es angeekelt ausgespuckt und dachte, das ist vielleicht ein Wurm", erzählt Tross am Mittwoch dem hr. Zum Vorschein kam dann ein goldener Ehering - samt Initialen und Datum. "Ich kann es immer noch nicht ganz glauben", sagt die Seniorin. Zuvor hatte mittelhessen.de davon berichtet.
Die Herkunft des Rings bleibt ein Rätsel
Über eine Woche später habe Tross die Geschichte ihrer Pflegerin Christiane Geiger erzählt. Sie fand den Vorfall so kurios, dass sie ein Foto des Rings mit einigen Informationen dazu auf Facebook und Instagram postete.
Auf der Innenseite des Goldrings sind die Buchstaben "W" und D" sowie das mutmaßliche Hochzeitsdatum zu erkennen: 21.2.53. Zudem wurde ein Herz mit einem Pfeil mittendurch und einem "N" darin eingraviert.
Die Herkunft des Rings und sein Eigentümer oder seine Eigentümerin seien aber schwer auszumachen. Die Kartoffel selbst könne kaum Aufschluss darüber geben, woher der Ring stamme. Tross' Tochter sei sich ziemlich sicher, die Kartoffeln im örtlichen Supermarkt in Wißmar gekauft zu haben. Aber ob sie aus lokalem Anbau oder aus dem Ausland stammten, blieb zunächst unklar.
Wie kommt ein Ring in eine Kartoffel?
Eine Nutzerin vermutet in den Kommentaren unter dem Post von Geiger: "Der ist bei der Feldarbeit bestimmt mal verloren gegangen und jetzt hat eine Setzkartoffel ihn sich einverleibt beim Wachsen."
Dass dies biologisch möglich sei, wenn auch sehr unwahrscheinlich, erklärt Karl-Josef Walmanns vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen auf Nachfrage. Der Ehering müsste für dieses kuriose Kunststück unter der Erde gelegen haben: "Mutterkartoffeln bilden Keime, an denen später neue Knollen wachsen. Wenn der Ring genau am Ende des Keimlings lag, kann er dort theoretisch einwachsen", so Walmanns.
"Mir ist so ein außergewöhnlicher Fall bisher nicht bekannt", meint der Experte. Den Fund kann man also eine kleine Sensation bezeichnen. "Im Lotto zu gewinnen, ist wahrscheinlicher."
Vermutlich weibliche Besitzerin
"Ich habe überhaupt keine Erklärung", gesteht auch Maria Tross. "Bei einer großen Kartoffel hätte ich nicht mal so sehr gestaunt, aber sie war wirklich klein." Aus dem Kopf gehe ihr der Vorfall bis heute nicht. "Ich kann verstehen, wenn andere sagen: 'Das kann nicht wahr sein'. Das dachte ich mir im ersten Moment selbst."
Pflegerin Christiane Geiger ist sicher, dass der Ring einer Frau gehören muss: "So einen schmalen Ring kann kein Mann tragen." Geht man vom Hochzeitsdatum 21. Februar 1953 aus, könnte das Ehepaar nun schon über 70 Jahre verheiratet sein. Wie lange das Fundstück in der Kartoffel verbrachte, ist nicht bekannt.
Sendung: hr4, 10.08.2023, 06.30 Uhr
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