Ein Krebstier namens "Brandt" Neu entdeckte Tiefsee-Assel nach Frankfurter Forscherin benannt

Sie ist 2,7 Zentimeter groß, lebt teils in 8.000 Metern Tiefe und heißt jetzt Brandt: Um ihre Forschungsleistungen zu würdigen, ist eine neue Assel-Art nach einer Frankfurter Wissenschaftlerin benannt worden.

Mikroskopische Aufnahme von einer Assel, von oben, von unten und von der Seite.
Die neu entdeckte Meeresassel Austroniscus brandtae Bild © picture-alliance/dpa, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
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Eine neue Tiefsee-Assel ist nach der Frankfurter Meereswissenschaftlerin Angelika Brandt benannt worden. Das teilte das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum am Donnerstag in Frankfurt mit. Senckenberg-Forschende hatten das Tier zuvor mit Kollegen und Kolleginnen aus den USA beschrieben.

Der offizielle Name der Meeresassel lautet Austroniscus brandtae. Das 2,7 Zentimeter große Krebstier wurde nach der Wissenschaftlerin benannt, um deren "außergewöhnlichen Forschungsleistungen" und ihr Engagement zum Schutz der Tiefsee zu würdigen. Brandt leitet seit 2017 die Abteilung Marine Zoologie am Senckenberg-Standort Frankfurt und lehrt an der dortigen Goethe-Universität.

In mehr als 8.000 Metern Tiefe zuhause

Meeresbiologin Angelika Brandt
Meeresbiologin Angelika Brandt Bild © Thomas Walter

Bereits 2015 wurde die Brandt-Assel im Rahmen einer Forschungsfahrt aus dem Puerto-Rico-Tiefseegraben im nordwestlichen Atlantik gesammelt. Anders als erwartet, besiedele die Asselart einen enormen Tiefenbereich zwischen 4.552 und 8.338 Metern, hieß es in der Mitteilung.

Aufgrund der großen Tiefenunterschiede zwischen den Probenahme-Orten im Puerto-Rico-Graben habe das Forschungsteam erwartet, dass sie unterschiedliche Arten innerhalb der Gattung finden würden. Untersuchungen hätten aber gezeigt, dass tatsächlich nur die neu beschriebene Art Austroniscus brandtae den Meeresboden des Puerto-Rico-Grabens besiedelt, erklärte sagte Senckenberg-Wissenschaftlerin Stefanie Kaiser.

"Austroniscus brandtae scheint sich in den Tiefen des Puerto-Rico-Grabens sehr gut zu behaupten", so Kaiser. Dies deute darauf hin, dass die Vielfalt in den Tiefseegräben abnimmt und nur wenige Arten den dortigen extremen Bedingungen gewachsen sind.

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Sendung: hr-iNFO, 06.07.2023, 12 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe