10.000 Fans beim Public Viewing Fanmeile in Frankfurt zum EM-Auftakt voll

Tausende Fans haben am Mainufer in Frankfurt das Eröffnungsspiel der Fußball-EM geschaut. Die Veranstalter baten schon vor dem Anpfiff, nicht mehr zur Fanmeile zu kommen. Vereinzelt mussten Einsatzkräfte Menschen aus dem Gedränge holen.

Hunderte Fußballfans stehen dicht gedrängt und schwenken Deutschlandfahnen. Das Bild ist aus der Luft aufgenommen.
Tausende Fußballfans kamen zum Eröffnungsspiel in die Frankfurter Fan-Zone. Bild © picture-alliance/dpa
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Fans starten in die Fußball-EM

Fußballfans in Erwartung des anstehendes Spiels
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Die ersten Fußballfans konnten am Freitagmittag um 13 Uhr das rund 1,4 Kilometer lange Gelände am Mainufer zwischen Friedensbrücke und Eisernem Steg betreten. War es dort am Nachmittag noch leer, füllte sich das Areal am Abend schnell.

Die Stadt Frankfurt bat eine Dreiviertelstunde vor dem Eröffnungsspiel darum, nicht mehr zur Fanmeile zu kommen. Im abgesperrten Public-Viewing-Bereich hatten sich laut Polizei zum Anpfiff rund 10.000 Menschen versammelt, damit sei er voll gewesen. Die gesamte Fanmeile in Frankfurt bietet Platz für etwa 30.000 Menschen. In den abgesperrten Public-Viewing-Bereich passen laut UEFA rund 10.000 Menschen. Zum Auftakt der EM ging es für das deutsche Team in München gegen Schottland.

Zuschauerinnen und Zuschauer in Deutschland-Trikots stehen am Mainufer in der Fan-Zone.
Auf zehn Bildschirmen werden die EM-Spiele übertragen. Bild © picture-alliance/dpa

Großes Gedränge, aber friedliche Stimmung

Nach Angaben der Polizei kam es rund um die Großleinwände zu starkem Gedränge. Einsatzboote und die Wasserschutzpolizei halfen dabei, vereinzelt Menschen aus der vollen Fan-Zone zu bringen. Nach Durchsagen des Veranstalters und der Polizei habe sich die Lage zur zweiten Halbzeit deutlich entspannt.

Der EM-Auftakt sei insgesamt von friedlicher Fankultur und feiernden Menschen geprägt gewesen. Es habe nur einige, kleinere Einsätze gegeben. "Über den Tag verteilt besuchten deutlich mehr als 30.000 Personen die gesamte Fan-Zone", teilte die Polizei am Samstag mit.

Auch die weiteren Public Viewings in Hessen, von denen Kassel mit rund 2.700 Besucherinnen und Besuchern nach Frankfurt die zweitgrößte war, verliefen friedlich und aus polizeilicher Sicht ohne besondere Vorkommnisse.

Viele Menschen feierten beim Public Viewing in der Kasseler Nordhessen Arena.
Die Stimmung beim Public Viewing in der Nordhessen Arena in Kassel war ausgelassen. Bild © Leonie Rosenthal (hr)

Ausgelassenes Feiern auch nach 22 Uhr

Die Fanmeile in Frankfurt ist vom 14. bis 26. Juni an jedem Tag von 13 bis 24 Uhr geöffnet, vom 27. Juni bis 14. Juli wochentags von 15 bis 24 Uhr und an den Wochenenden weiterhin von 13 bis 24 Uhr. Wegen einer Ausnahmeregelung darf auch nach 22 Uhr noch lauter gefeiert werden.

Zehn Leinwände und ein schwimmender "Big Screen" mit 144 Quadratmetern Gesamtfläche übertragen alle 51 Begegnungen der EM. Insgesamt bietet die Fan-Zone nach Angaben der Stadt Platz für 30.000 Fans. Der Startschuss des EM-Spektakels in Frankfurt fiel bereits am Mittwochabend mit einer großen Lichtshow.

Fanmeile zur Waffenverbotszone erklärt

Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP) hatten eine Verfügung unterzeichnet, die die komplette Fanmeile zur Waffenverbotszone erklärt. Wie sie am Donnerstag mitteilten, ist es Besucherinnen und Besuchern nicht erlaubt, gesetzlich verbotene Waffen und Messer mit einer Klingenlänge ab vier Zentimetern mit sich zu führen.

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Fanmeile am Frankfurter Mainufer wird Waffenverbotszone

hs
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Durch die Verfügung ist die Polizei berechtigt, in dem 1,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Eisernem Steg und Friedensbrücke anlasslose Kontrollen durchzuführen.

Reaktion auf Messerattacken

Oberbürgermeister Josef sagte, die schrecklichen Vorkommnisse der vergangenen Tage zeigten, "dass wir den Sicherheitskräften die Arbeit erleichtern müssen". Er meinte damit den Angriff auf eine Frau am Frankfurter Mainufer, auf die ein 19-Jähriger am Montag eingestochen hatte, und die Messerattacke von Mannheim vor knapp zwei Wochen, bei der ein Polizist getötet und ein bekannter Islam-Kritiker verletzt worden waren.

Das Bundesinnenministerium hatte nach dem tödlichen Messerangriff von Mannheim an die EM-Spielorte appelliert, solche Schutzzonen einzurichten. In Frankfurt gibt es außer in der Fanmeile auch Waffenverbotszonen im Bahnhofsviertel und im Hauptbahnhof - diese Orte liegen in unmittelbarer Nähe zur Fanmeile.

Polizei und Tourismus GmbH erfreut

Der Frankfurter Polizeipräsident Stefan Müller zeigte sich erfreut über die zusätzliche Waffenverbotszone. Sie sei ein wichtiger Baustein zur Sicherheit rund um die Fußball-Europameisterschaft. Die polizeiliche Erfahrung zeige, so Müller: Wenn mehrere tausend Menschen zusammenkämen, würden auch gefährliche Gegenstände und Waffen mitgeführt, die im Konflikt zum Einsatz kämen. Müller hatte vor kurzem die Waffenverbotszone im Bahnhofsviertel als vollen Erfolg bezeichnet, Dutzende Waffen seien seit Herbst sichergestellt worden. 

Auch der Geschäftsführer der Frankfurter Tourismus + Congress GmbH, Thomas Feda, fand lobende Worte: "Die Waffenverbotszone unterstützt in den nächsten vier Wochen die Herausforderung unserer Frankfurter Fan-Zone. Sie verstärkt damit auch die Sicherheit der Fans." 

Weitere Informationen

Redaktion: Frank Angermund, Stephan Loichinger

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 14.06.2024, 19.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe