Leichtes Erdbeben in Südhessen "Ich dachte, es fährt ein Güterzug durchs Schlafzimmer"
Die einen wurden aus dem Schlaf gerissen, andere Anwohner hörten Knallgeräusche. In der Nacht hat die Erde bei Pfungstadt leicht gebebt. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 3,1 auf der Richterskala.
Ein für hessische Verhältnisse vergleichsweise starkes Erdbeben hat sich in der Nacht zum Sonntag in der Region um Pfungstadt (Darmstadt-Dieburg) ereignet.
Wie das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auf seiner Webseite meldet, erreichte das Beben um 2.43 Uhr in einer Tiefe von zehn Kilometern eine Stärke von 3,1 auf der Richterskala. Das Epizentrum befand sich nördlich des Pfungstädter Stadtteils Hahn.
Anwohner aus Schlaf gerissen
Auf Facebook und X (ehemals Twitter) berichteten Anwohner in Pfungstadt und Darmstadt von dem Beben. "Es war schon heftig und hörbar. Hat mich aus dem Schlaf gerissen. Dachte erst, es wäre ein Traum. Bis ich richtig wach war, war es auch schon vorbei", kommentiert eine Facebook-Nutzerin.
"Ich dachte, es fährt ein Güterzug durchs Schlafzimmer", schrieb ein anderer. Eine Darmstädterin sagte dem hr am Morgen, ihr Bett habe deutlich spürbar gewackelt. Andere berichten von Knallgeräuschen. Viele hatten das Beben offenbar aber auch verschlafen.
Gemäß der offiziellen Richterskala richten Erdbeben mit einer Magnitude von 3,0 bis kleiner 4,0 nur selten Schäden an. Der Polizei in Südhessen wurden bislang auch keine Schäden gemeldet. Spürbar sind Beben allerdings ab einer Stärke von 3,0 schon, wie auch auf der Richterskala ersichtlich ist.
Afrikanische Platte drückt gegen Eurasische Platte
In Südhessen kommt es immer wieder zu Beben. "Der Oberrheingraben ist eine tektonische Störzone", erklärte am Sonntag Sven Schmidt vom HLNUG. Die Spannungen entstünden durch die Afrikanische Platte, die gegen die Eurasische Platte drücke.
Das stärkste Erdbeben der vergangenen Jahre in Hessen fand bei Ober-Ramstadt (Darmstadt-Dieburg) statt. Im Jahr 2014 bebte die Erde mit einer Stärke von 4,2 auf der Richterskala.
