Körperverletzung und Landfriedensbruch Ermittlungen nach Massenschlägerei von Eritreern in Frankfurt

Nach einer Massenschlägerei bei einem Treffen von Anhängern der eritreischen Opposition hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Im Raum stehen Körperverletzung und Landfriedensbruch. Zwei Festgenommene sind inzwischen wieder frei.

Polizist von hinten
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Die Polizei hat in Folge der Schlägerei mit 20 Beteiligten Ermittlungen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Sachbeschädigung aufgenommen.

Bei der Auseinandersetzung zwischen zwei eritreischen Gruppen in der Nacht zu Samstag wurde ein Mann aus der Angreifergruppe verletzt. Er und ein 27-Jähriger wurden vorläufig festgenommen. Wobei nicht klar ist, ob der 27 Jahre alte Mann für die Verletzung verantwortlich ist, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Zu der Massenschlägerei kam es laut Polizei am späten Freitagabend rund um ein Treffen von Anhängern der eritreischen Opposition in einem Lokal im Frankfurter Stadtteil Gallus.

Keine weiteren Verdächtigen gefunden

Gegen 23 Uhr hätten sich rund 20 Personen genähert und Scheiben des Restaurants sowie von vor dem Lokal geparkten Autos eingeschlagen, wie die Polizei am Samstag berichtete. Anschließend sei es "zu einer verbalen und körperlichen Auseinandersetzung" zwischen den Angreifern und den Teilnehmenden der Veranstaltung gekommen. Die besagten Personen wurden festgenommen.

Die übrigen Angreifer flohen zu Fuß in Richtung Frankenallee. Im Lauf der Nacht nahm die Polizei noch den weiteren mutmaßlichen Angreifer fest, nachdem ein Zeuge einen Hinweis gegeben hatte. Beide wurden inzwischen wieder entlassen und müssen sich nun Ermittlungen stellen. Weitere an der Schlägerei beteiligte Personen seien noch nicht gefunden worden.

Ausschreitungen rund um Eritrea-Festival in Gießen

Erst vor knapp zwei Wochen war es bei dem umstrittenen Eritrea-Festival in Gießen zu Ausschreitungen gekommen. Gegner des Festivals hatten sich gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Mehr als 20 Polizisten wurden dabei verletzt.

Gegner werfen dem Zentralrat der Eritreer in Deutschland, der das Festival veranstaltet, vor, Propaganda für das Regime und Machthaber Isaias Afewerki zu machen und auch Spenden dafür zu sammeln. Das afrikanische Land wird seit seiner Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren von einer Ein-Parteien-Diktatur regiert.

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Ein-Parteien-Diktatur in Eritrea

Eritrea mit seinen rund drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer jahrzehntelang erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur. Die Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.

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Sendung: hr-iNFO, 22.07.2023, 16 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe