500 Mitarbeitende müssen umziehen Erneuerung des Frankfurter Gerichtsbezirks dauert Jahre und kostet Millionen
Das Frankfurter Gerichtsviertel wird grunderneuert: In den kommenden Jahren sollen die Gebäude in der Nähe der Zeil neu gebaut oder saniert werden. Das kostet Millionen. Rund 500 Angestellte müssen umziehen.
Die Modernisierung des größten hessischen Justizstandorts in Frankfurt wird rund zwölf Jahre dauern und insgesamt mehrere hundert Millionen Euro kosten.
Im Justizbezirk an der Konstablerwache sollen in den kommenden Jahren zwei Neubauten entstehen, sowie weitgehend alle Gebäude saniert und modernisiert werden, teilte der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen mit. Die ersten Bauarbeiten hatten 2021 begonnen.
Die Gesamtbaukosten sollen sich den Angaben zufolge für den Neubau als auch die Sanierung jeweils "im mittleren dreistelligen Millionenbereich bewegen". Die Kosten für die nötige Interimsunterbringung der Angestellten in der Zeit könnten mit rund 84 Millionen Euro beziffert werden.
Unterbringung in Niederräder Bürogebäude
Neubau und Sanierung sollen in vier Phasen nacheinander ablaufen - jeweils angelegt auf etwa drei Jahre, insgesamt also zwölf Jahre, erklärte Gundula Fehns-Böer, Sprecherin des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt.
Aus dem OLG seien bereits im Januar 2024 einige Verwaltungsabteilungen in ein Bürogebäude im Stadtteil Niederrad umgezogen. Mitte April sollen alle Zivilabteilungen des Amtsgerichts nach Niederrad ziehen. Im Mai 2024 soll das gesamte Gebäude C, die Staatsanwaltschaft, geräumt werden.
Begrünte Dächer und Photovoltaik
Ab Juni sollen die Abrissarbeiten an den Gebäuden Z und C und anschließend der Neubau beginnen. Die neuen Flachdachbereiche sollen teilweise begrünt und für Photovoltaik genutzt werden. Der jetzige Verhandlungssaal 165 C (Staatsschutzsaal) soll im zweiten Halbjahr 2024 abgerissen werden.
In Phase zwei bis vier stehe dann die Grundsanierung verschiedener Gebäude an, in denen derzeit das Landgericht und Amtsgericht untergebracht sind. An die 500 Menschen sind laut Fehns-Böer vom Umzug der einzelnen Abteilungen betroffen.
Papieraustausch per Shuttle
Viele Arbeitsabläufe seien gegenwärtig schon digital, sodass die veränderten Örtlichkeiten keinen nennenswerten Einfluss haben, sagte sie. "Für Papieraustausch existiert ein täglicher Shuttle zwischen den Standorten." Verhandlungen des OLG fänden auch weiterhin im OLG statt. Zivilverhandlungen des Amtsgerichts werden demnächst in Niederrad geführt.