Immer mehr Fälle in Hessen Erstes Wildschwein mit Schweinepest in Darmstadt-Dieburg

Nach Fällen der Afrikanischen Schweinepest in den Kreisen Groß-Gerau und Bergstraße wurde nun auch das erste kranke Schwein in Darmstadt-Dieburg gefunden. Der Kreis überprüft, ob die Sperrzonen ausgeweitet werden müssen.

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Afrikanische Schweinepest – Betrieb muss 1.800 Schweine töten lassen

hessenschau vom 31.07.2024
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In Pfungstadt (Darmstadt-Dieburg) ist das erste positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestete Wildschwein gefunden worden. Das Tier sei bereits zur Kadaversammelstelle gebracht worden, teilte der Landkreis am Mittwoch mit. Ob die bisherigen Sperrzonen ausgeweitet werden müssten, werde im Moment durch die Kreisverwaltung geprüft. 

Der Landkreis habe bereits umfassende Maßnahmen ergriffen, um die Situation unter Kontrolle zu halten. So seien Sperrzonen und Wildschweinbarrieren eingerichtet sowie flächendeckende Drohnenflüge und Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit durchgeführt worden. Ziel ist es, die weitere Ausbreitung der Schweinepest zu verhindern.

1.800 Schweine werden in Trebur getötet

Erst kürzlich wurde erneut ein totes Hausschwein mit ASP in einem Betrieb in Trebur (Groß-Gerau) gefunden. Ein Landwirt hatte der zuständigen Veterinärbehörde den Fund des toten Tieres mitgeteilt. Proben bestätigten den Verdacht.

Nun müssen alle 1.800 Hausschweine des Betriebs getötet werden. Das schreibt das Tierseuchengesetz vor. Für die tierschutzgerechte Tötung wurde ein Spezialunternehmen beauftragt. Die ersten Schweine wurden am Mittwoch zu Hunderten von einem Unternehmen aus Norddeutschland auf dem Hof getötet, wie eine Sprecherin der Kreisverwaltung mitteilte.

Die Kadaver werden in Container verladen und mit Lastwagen zu einem Fachbetrieb für Tierkörperbeseitigung nach Lampertheim (Bergstraße) gebracht. Für die Tötung sind zwei Tage anberaumt.

Landesstraße gesperrt, Buslinien betroffen

Es könne aber sein, dass die Aktion auch noch bis Freitag andauere, sagte die Sprecherin. Wegen der Tötung wurde die Landesstraße 3064 zwischen Wallerstädten und Geinsheim gesperrt. Für eine örtliche Buslinie trat ein Sonderfahrplan in Kraft, zwei Haltestellen wurden gestrichen. Von größeren Verkehrsbehinderungen war zunächst nichts bekannt.

Es ist der achte betroffene Betrieb im Kreis Groß-Gerau. Vergangene Woche gab es außerdem einen Fall im Kreis Bergstraße. Dort wurde bei einem Wildschwein die Schweinepest nachgewiesen.

Für Wild- und Hausschweine ist die Viruserkrankung nicht heilbar und verläuft fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tierarten ist sie laut Bundesagrarministerium ungefährlich. Dies gelte auch dann, wenn man Fleisch infizierter Tiere verzehre.

Zwei Sperrzonen eingerichtet

Der erste Schweinepest-Fall in Hessen war Mitte Juni im Kreis Groß-Gerau festgestellt worden. Seitdem findet in Südhessen eine großanlegte Kadaver-Suche statt. Das Land richtete zwei Sperrzonen ein. In der Sperrzone II ("Infizierte Zone") gelten ein Jagdverbot und eine Leinenpflicht für Hunde, Fußgänger müssen auf den Wegen bleiben. Maschinelle Arbeiten auf Feldern müssen zuvor genehmigt werden. Damit soll verhindert werden, dass Wildschweine aufgeschreckt werden und das Virus weiter verbreiten.

In der weiter gefassten Sperrzone I, der so genannten Pufferzone, wird zur verstärkten Jagd auf Wildschweine aufgerufen. Für Schweinehalter gelten Einschränkungen.

Kartenausschnitt von Südhessen, in welchen zwei Zonengrenzen eingezeichnet wurden. Darüber steht "Zonierung Afrikanische Schweinepest".
Bild © Quelle: Hessisches Ministerium für Landwirtschaft, OpenStreetMap-Mitwirkende, Berarbeitung: hessenschau.de
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Redaktion: Michelle Goddemeier

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: dpa/lhe