Schmuggel nach Deutschland organisiert Frankfurter Anwalt wegen Drogengeschäften zu jahrelanger Haft verurteilt
Weil er den Schmuggel von Drogen nach Deutschland organisiert hat, muss ein ehemaliger Strafverteidiger nun selbst ins Gefängnis. Das Landgericht Frankfurt verurteilte ihn zu fast acht Jahren Haft. Strafmildernd wirkte sich seine Kokainsucht aus.
Wegen Beihilfe zum Drogenhandel und Geldwäsche hat das Landgericht Frankfurt hat einen ehemaligen Rechtsanwalt am Mittwoch zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass der Jurist den Schmuggel größerer Mengen Marihuana von Spanien nach Deutschland mit organisiert hatte.
Richterin: "Der Justiz besonders geschadet"
Mit der Festsetzung des Strafmaßes tat sich das Gericht nach Worten der Vorsitzenden Richterin schwer. Der Angeklagte war vor seiner Festnahme Ende 2022 als Strafverteidiger in Frankfurt tätig. Seine Kanzlei bot ihm Deckung für seine illegalen Geschäfte, da eine Rechtsanwaltspraxis geschützt ist und nicht ohne weiteres durchsucht werden darf.
Durch seine Taten habe der 46-Jährige seine Rolle als Organ der Rechtspflege missbraucht und der Justiz besonders geschadet, hielt ihm die Richterin vor. Andererseits habe er seine Beteiligung an den Drogengeschäften gestanden und sich kooperativ gezeigt. Auch seine Kokainsucht wirkte sich am Ende strafmildernd für ihn aus.
Großes Interesse am Prozess
Der Prozess war im Juni vor ungewöhnlich vielen Zuschauern gestartet. Viele Angehörige und Freunde des Angeklagten mussten im Gerichtssaal stehen. Aufgeflogen war der Mann, weil die Ermittler die verschlüsselten Chats mitgelesen hatten.
In der Kanzlei des Anwalts fanden die Beamten dann mutmaßliches Drogengeld im Aktenschrank. In gut einem Jahr kann der Verurteilte in eine Entziehungsanstalt verlegt werden.
Sendung: hr-iNFO, 19.07.2023, 17.30 Uhr
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