Explosion und Verfolgungsfahrt in Jossgrund Geldautomatensprenger stehen in Hanau vor Gericht

Sie erbeuteten bei einer Automatensprengung über 100.000 Euro und richteten in der Bank einen noch viel höheren Schaden an. Zwei der drei Angeklagten vor dem Landgericht Hanau haben die Tat gestanden.

Gebäude von außen mit einem zerstörten Eingang im Erdgeschoss. Daneben Fahnen mit dem Volksbank-Logo.
Der Tatort in Jossgrund Bild © 5vision.news
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Geldautomatensprenger stehen in Hanau vor Gericht

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Die Verhandlung am Freitagmorgen begann mit Verspätung. Die drei Angeklagten erschienen zum Prozessauftakt nicht pünktlich im Landgericht Hanau. Dort wirft ihnen die für derartige Delikte zuständige Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt "das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, banden- und gewerbsmäßigen Diebstahl und Sachbeschädigung" vor.

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Die 22 bis 32 Jahre alten Männer sollen also als Mitglieder einer Bande einen Geldautomaten in einem Bankgebäude gesprengt haben. Sie schlugen laut Anklage am frühen Morgen des 31. Januar dieses Jahres im Spessartörtchen Jossgrund-Oberndorf (Main-Kinzig) zu. Dazu sollen sie aus den Niederlanden angereist sein, von wo aus auf Automatensprengungen spezialisierte Banden häufig operieren.

Zeuge rammte Fluchtfahrzeug

Was diese Automatensprengung aus der beklagenswerten Fülle an solchen Kriminalfällen heraushebt, sind die weiteren Umstände: Allein durch die Explosion entstand ein Schaden am Gebäude der Oberndorfer Volksbank-Filiale in Höhe von rund 600.000 Euro, wie die Polizei damals mitteilte.

An die Tat selbst schloss sich eine Flucht mit einem gestohlenen und recht PS-starken Auto an, die bald in eine Verfolgungsfahrt mündete. Ein Zeuge rammte mit seinem Wagen das Fluchtfahrzeug der drei mutmaßlichen Automatensprenger, so dass diese ihre Beute von rund 105.000 Euro fast vollständig im beschädigten Auto zurückließen und zu Fuß flohen. So stellt es die Staatsanwaltschaft dar.

Zwei Angeklagte äußern Reue

Die anschließende Großfahndung der Polizei mit dem Einsatz eines Hubschraubers und von Spürhunden führte nach wenigen Stunden zum Erfolg: Die drei Verdächtigen und nun Angeklagten wurden in der Nähe des Tatorts festgenommen. Auch das ist im Fall von Automatensprengungen nicht die Regel.

Zwei der drei Angeklagten gestanden gleich zum Prozessauftakt ihre Beteiligung an der Sprengung. Sie sagten, dass es ihnen leidtue, und äußerten Reue. Sie sagten aus, dass sie im Auftrag einer Bande gehandelt und zum ersten Mal ein solches Verbrechen begangen hätten. Sie hätten mit dem erbeuteten Geld Schulden bezahlen wollen.

Der dritte Angeklagte hat für kommenden Montag eine Aussage angekündigt. Alle drei Männer sitzen derzeit in der Justizvollzugsanstalt Frankfurt ein. Für den Prozess am Landgericht Hanau sind mehrere Termine angesetzt. Ein Urteil könnte Ende November fallen.

Redaktion: Stephan Loichinger

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de mit Informationen von Hülya Deyneli, dpa/lhe