Fünf Männer vor Gericht Fans bei Travis-Scott-Konzert ausgeraubt - Prozess in Frankfurt
Während zwei Travis-Scott-Konzerten im Frankfurter Stadion kam es im Sommer zu einer Diebstahlserie. Jetzt müssen sich fünf Angeklagte vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage waren sie für ihren Raubzug extra aus Italien angereist.
Knapp ein halbes Jahr nach einer Diebstahl-Serie während der Konzerte des US-Rappers Travis Scott in Frankfurt hat am Donnerstag der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter begonnen. Vor dem Landgericht Frankfurt angeklagt sind fünf Männer im Alter von 21 bis 28 Jahren.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen bandenmäßigen Raub vor. Die fünf Angeklagten sollen das Gedränge im Frankfurter Stadion im vergangenen Juli ausgenutzt haben.
Wie die Polizei damals mitteilte, wurden den Fans im Publikum mindestens 24 Goldketten vom Hals gerissen. Außerdem wurden Geldbörsen und Mobiltelefone entwendet.
Externen Inhalt von X anzeigen?
An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von X. Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen .
20 Goldketten im Auto sichergestellt
Die Polizei habe in ihrem Wagen über 20 Goldketten gefunden, berichtete der Staatsanwalt am Rande des Verfahrens im Frankfurter Landgericht. Der Wert pro Stück variiere zwischen 74 und mehreren Tausend Euro.
Allerdings wurden bislang nur fünf Goldketten einem Eigentümer zugeordnet, in der Anklage war sogar nur die Rede von dem Raub einer Goldkette im Wert von 400 Euro.
Die anderen vier ermittelten Fälle sollten noch in das Verfahren aufgenommen werden, kündigte die Staatsanwaltschaft an.
Für Raubzug aus Italien angereist
Die fünf Angeklagten im Alter zwischen 21 und 28 Jahren äußerten sich zum Prozessauftakt am Donnerstag nicht zu den Vorwürfen.
Der Staatsanwaltschaft zufolge sollen sie sich für den Raub zu einer Bande zusammengeschlossen, ein Auto gekauft haben und für das Konzert von Italien nach Frankfurt gereist sein.
Der Polizei hätten jedoch vorab Hinweise vorgelegen, sodass sich Ermittler in Zivil bei dem Konzert aufgehalten hätten.
Mit Wagen vor dem Stadion gewartet
Drei der Angeklagten sollen ebenfalls dort gewesen sein und Konzertbesuchern im Getümmel vor der Bühne Ketten vom Hals gerissen haben, sie müssen sich in dem Prozess wegen des Vorwurfs des schweren Raubs verantworten.
Den beiden anderen Angeklagten wird Beihilfe vorgeworfen, sie sollen vor dem Stadion gewartet haben. Den Ermittlern sei ihr Wagen aufgefallen, weil er in einer der vorderen Reihen geparkt gewesen und schnell davongefahren sei, so der Anklagevertreter.
Mehrere Jahre Haft möglich
Nach den Konzerten hatten mehrere Bestohlene auf der Stadionwache Anzeige erstattet. Noch am selben Abend wurden die Angeklagten auf einem Parkplatz festgenommen.
Travis Scott war im Rahmen seiner "Utopia - Circus Maximus"-Europatournee an drei aufeinanderfolgenden Tagen in Frankfurt aufgetreten, am zweiten Konzertabend hatten die Ermittler die mutmaßlichen Täter gefasst.
Seitdem sitzen die Männer, die alle im Ausland leben, in Untersuchungshaft. Ein Urteil wird für Ende Januar erwartet. Der Strafrahmen für die Haupttäter beginnt laut Angaben der Vorsitzenden Richterin bei drei Jahren, für die Gehilfen liegt er bei mindestens sechs Monaten.