Höhepunkt der Fastnacht Zehntausende Narren bei Rosenmontagszügen
In Hessen haben am Rosenmontag viele Narren und Närrinnen den Höhepunkt der Faschingszeit gefeiert. Bei bunten Fastnachtsumzügen zogen sie verkleidet durch die Straßen.
Wieder feierten zehntausende Närrinnen und Narren schunkelnd mit, als Garden und Motivwagen am Rosenmontag an ihnen vorbeizogen. Der größte Umzug Hessens fand in Fulda statt.
Nach elf Böllerschüssen startete der närrische Lindwurm dort mit 257 Zugeinheiten und fast 4.000 Aktiven um 13.33 Uhr am Bahnhofsvorplatz. Auf rund zwei Kilometern ging es durch die Bischofsstadt. Die Polizei zählte rund 70.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Stimmung war der Polizei zufolge friedlich. Es habe keine besonderen Zwischenfälle gegeben. Endpunkt war ein wenig karnevalistischer Ort: das Finanzamt.
"Aufspielen" in Herbstein
Bereits um 10.11 Uhr startete der Fastnachtsumzug mit 18 Motivwagen und 24 Fußgruppen in Herbstein (Vogelsberg). Knapp 2.000 Zuschauer verfolgten den närrischen Trubel laut Polizeiangaben. Traditionsgemäß eröffnete der sogenannte Bajazz den Umzug aus dem Vereinsheim der Fastnachtsvereinigung Herbstein.
Laut den Veranstaltern sind beim Umzug der Bajazz und die Pärchen durch Herbsteins Straßen gesprungen und haben bei allen Geschäftsleuten um Spenden gebeten. Diese traditionelle Prozedur werde "Aufspielen" genannt und sei schon im 17. Jahrhundert von Tiroler Steinmetzen nach Herbstein gebracht worden.
Feierstimmung in "Schlumberland"
Der höchste Feiertag war am Montag auch im "Schlumberland" - so heißt Seligenstadt (Offenbach) zur Fastnachtszeit. Närrinnen und Narren trafen sich schon um 7.11 Uhr auf dem Marktplatz, um dann mit Musik zum "Weckruf" zum Haus von Prinz und Prinzessin zu ziehen.
Der Umzug startete um 14.01 Uhr. Mit gut 3.000 Teilnehmern und mehr als 30.000 Zuschauern ist er einer der beliebtesten Rosenmontagszüge der Region.
Strecke in Fritzlar wegen Baustelle kürzer
In Fritzlar (Schwalm-Eder) setzte sich der Narrenzug um 14 Uhr in Bewegung, inklusive Prinzenpaar und dem Zugmeister der "Eddernarren". Die Strecke ist auch in diesem Jahr wieder kürzer als gewöhnlich: Im vergangenen Jahr waren es Sicherheitsbedenken, dieses Jahr sorgte eine Baustelle dafür, dass die Fritzlarer nur eine anstatt zwei Runden durch die Stadt ziehen.
"Schurri"-Rufe in Volkmarsen
In Volkmarsen (Waldeck-Frankenberg) warfen sich die Närrinnen und Narren ab 14 Uhr mit ihrem Schlachtruf "Schurri" ins bunte Getümmel.
Auch in Marburg wurde am Rosenmontag der Höhepunkt der Session mit einem Umzug gefeiert. Mit dabei waren laut Veranstalter 30 Motivwagen und Fußtrupps. Gestartet wurde am Philippshaus um 13.33 Uhr, das Ende war gegen 16 Uhr am Bahnhof geplant. Die Innenstadt war ab dem Mittag für Autos und Busse gesperrt.
Neu-Isenburger gehen "uff de Gass"
Auch in Neu-Isenburg (Offenbach) ging es am Montag "uff die Gass". Dort stand der traditionelle Linsensuppen-Anstich auf dem Programm. Die Suppe konnte am Vormittag in der Bahnhofstraße ausgelöffelt werden.
Hintergrund: Vor 60 Jahren waren die Iseborjer Wagenbauer mit Linsensuppe bestochen worden, damit sie sich nicht zum Mittagessen nach Hause verdrücken. Der Duft zog damals die Nachbarn an - und schon war eine schöne Tradition geboren.
Auch anderswo in Hessen waren am Rosenmontag Umzüge geplant, eine Auswahl gibt es hier. Am Sonntag waren bereits zahlreiche Fastnachtsumzüge durch die Städte gezogen. Die größten fanden in Frankfurt und Wiesbaden statt.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 12.02.2024, 16.45 Uhr
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