Probleme mit neuen Modellen Darmstadt gehen die Straßenbahnen aus

Weil die nagelneuen Bahnen noch Probleme bereiten, hat das Darmstädter Verkehrsunternehmen Heag mobilo nicht mehr genug Fahrzeuge. Auf zwei Linien müssen die Bahnen bald sogar durch Busse ersetzt werden.

Straßenbahnen in Darmstadt
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Die Straßenbahn gehört seit fast 140 Jahren fest zum Stadtbild von Darmstadt, ganze zehn Linien verbinden mittlerweile die Innenstadt mit den Stadtteilen und umliegenden Gemeinden. Allerdings wird man das elektrische Fortbewegungsmittel dort demnächst seltener zu Gesicht bekommen, denn der Verkehrsgesellschaft Heag mobilo gehen die Bahnen aus.

"Wir können wegen der aktuellen Lage leider nur einen reduzierten Fahrplan anbieten", sagte Geschäftsführer Johannes Gregor am Donnerstag. Für die Zeit zwischen den Sommerferien und dem Fahrplanwechsel im Dezember stünden nicht genügend Fahrzeuge zur Verfügung, um den regulären Betrieb aufrechtzuerhalten.

Probleme mit neuen Straßenbahnen

Das liegt vor allem daran, dass 25 neue und fest eingeplante Bahnen noch nicht einsatzbereit sind. Die Straßenbahnen des Typs ST15 hätten bereits im Sommer 2022 geliefert werden sollen, kamen laut Heag mobilo aber erst im Dezember an.

Noch dazu gebe es derzeit "unerwartete Verzögerungen bei der Inbetriebnahme", sodass sie nicht wie geplant ab dem 4. September im Darmstädter Schienennetz unterwegs sein können. Noch dazu befänden sich einige der älteren Bahnen aufgrund von Unfällen in Reparatur.

Der Engpass entstehe auch deswegen, weil die Linen 4 und 5 nach den Sommerferien wieder vom derzeitigen Schienenersatzverkehr auf regulären Betrieb umgestellt werden. "Dann haben wir mit einem Mal zu wenig Fahrzeuge", sagte ein Heag-Sprecher dem hr.

Busse statt Bahnen

Der eklatante Mangel an Straßenbahnen wirkt sich massiv auf den Fahrplan aus. So wird beispielsweise die vielbefahrene Linie 9 von und nach Griesheim nach den Sommerferien in den Hauptverkehrszeiten durch Busse ersetzt - vorerst bis zum Beginn der Herbstferien am 20. Oktober.

Nach den Herbstferien trifft es mit der Line 3 die wichtigste Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt. Auch hier fahren dann Busse statt Bahnen. Mobilitätsdezernet Michael Kolmer (Grüne) befürchtet gerade durch diese Umstellung eine Belastung für den Innenstadtverkehr: "Ein Schienenersatzverkehr bedeutet immer eine Veränderung in der täglichen Mobilität." 

Derzeit hofft Heag mobilo, dass die Probleme mit den neuen Bahnen bis spätestens zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember behoben sind. Aktuell umfasst die Flotte der Heag mobilo 48 Triebwagen - die 25 neuen Bahnen nicht mitgezählt. "Wir arbeiten natürlich mit Hochdruck an der Reparatur der älteren Fahrzeuge", versprach Geschäftsführer Gregor.

Probleme sind nicht neu

Die Probleme sind nicht neu. Bereits im Herbst vergangenen Jahres musste die Heag mobilo wegen fehlender Fahrzeuge eine komplette Linie aus dem Fahrplan nehmen – damals traf es die Linie 4 zwischen den Stadtteilen Arheilgen und Kranichstein. Auf anderen Linien fielen zudem immer wieder einzelne Fahrten aus. Als Grund führte das Verkehrsunternehmen einen Ersatzteilemangel an, der durch den Ukraine-Krieg noch verstärkt worden sei.

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Sendung: hr4, 16.06.2023, 16.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de