Fahnder greifen in Paris zu Festnahme im Fall um Offenbacher Mord ohne Leiche

Mithilfe der französischen Behörden ist Ermittlern die Festnahme eines 44-jährigen Mannes aus Offenbach gelungen. Er soll im Herbst eine 27-Jährige getötet haben, die seine Liebe nicht erwiderte. Von der Leiche fehlt jede Spur.

Foto von zwei Händen, die mit Handschellen verbunden auf dem Gesäß eines Mannes liegen, während es steht.
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Französische Beamte haben den 44 Jahre alten Tatverdächtigen am 1. März in Paris aufgespürt und festgenommen. Wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, wurde der Offenbacher am 16. März nach Deutschland ausgeliefert. Einen Tag später wurde er dem Haftrichter vorgeführt und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er eine 27 Jahre alte Frau ermordet hat. Als Motiv nennen die Ermittler Eifersucht. Die Frau, die mit ihrer Familie in Frankfurt lebte und sich bis zu ihrem Verschwinden einige Male mit dem Verdächtigen getroffen hatte, wird seit dem 28. Oktober vermisst.

Späteren Mörder im Club kennengelernt

Das mutmaßliche Opfer habe eine Ausbildung zur Altenpflegerin absolviert und an den Wochenenden in Offenbach als Animierdame und Prostituierte gejobbt, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Im Herbst 2022 soll sie ihren späteren Mörder in einem Club kennengelernt haben, es folgten demnach mehrere Treffen, infolge derer sich der Mann besitzergreifend gezeigt haben und der 27-Jährigen nachgestellt sein soll.

Ablehnung als Mordmotiv

Der 44-Jährige habe seinem späteren Opfer die Liebe gestanden und es gleichzeitig aufforderte, die Beziehungen zu anderen Männern abzubrechen. Die Frau hingegen soll ihm zu verstehen gegeben haben, dass sie es "langsam angehen" wolle.

Für den Beschuldigten war das offenbar Grund genug, die Frau zu ermorden. Der Beschuldigte soll sich besitzergreifend verhalten haben und der 27-Jährigen nachgestellt sein. Am Abend des 28. Oktober, so die Überzeugung der Ermittler, kam es in der Wohnung des nun Verhafteten zu einem Streit, bei dem der 44-Jährige die Frau ermordete.

Blutspuren erhärten Tatverdacht

Die Tat soll sich in seinem Schlafzimmer ereignet haben. Davon geht die Staatsanwaltschaft aus, nachdem bei einer Durchsuchung im Februar dieses Jahres Blutspuren der Verschwundenen im Bereich des Bettes gefunden worden waren. Es folgte ein Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts aus niedrigen Beweggründen.

Im Anschluss an die Tat soll der Mann die Leiche seines Opfers an einem unbekannten Ort entsorgt haben. Es folgte die Flucht nach Frankreich, wo er nach umfangreicher Fahndung von Polizei und Landeskriminalamt mithilfe der französischen Behörden aufgespürt werden konnte.

Bis heute fehlt jede Spur von dem Leichnam der 27 Jahre alten Frau. Der Beschuldigte schweigt zu den Vorwürfen.

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Sendung: hr-iNFO, 21.3.2023, 11 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Fabian Weidenhausen