Der Eingangsbereich des Frankfurter Ordnungsamtes glich am Dienstag einer Spielhalle. Der Raum stand voll mit Gewinnspielautomaten, insgesamt 53 Geräte reihten sich dort. Ihr Wert: rund 350.000 Euro.

Die Automaten sollen von einem Recyclingunternehmen vernichtet werden, wie die Stadt Frankfurt am Dienstag mitteilte. Die Geräte waren demnach illegal und sind von der Stadtpolizei aus dem Verkehr gezogen worden.

Seit 2018 ist die Stadt auf der Suche nach illegalen Automaten. Fast 800 habe die Stadtpolizei seitdem eingezogen, rund 250 seien bereits dauerhaft vernichtet worden. Bei den Automaten wurden teils die Soft- und Hardware verändert, oder es handelt sich um illegale Selbstbauten.

Dezernentin Rinn: Millionen Steuern entgangen

"Manipulierte und nicht zugelassene Glücksspielautomaten schaden den Menschen und der Wirtschaft in unserer Stadt", sagte Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP). Viele beschlagnahmte Geräte verfügten nicht über eine gültige Zulassung oder seien manipuliert. Laut Rinn liegen die entgangenen Steuereinnahmen durch diese Geräte im Millionenbereich.

Nach Angaben der Stadtpolizei werden die Automaten vor ihrer Vernichtung "sortenrein receycelt und Wertstoffe wie seltene Erden wiederverwendet". Im Zuge der rund 280 Kontrollen im vergangenen Jahr seien 13 Betriebe geschlossen worden, zwei davon dauerhaft.

Rund 140 Spielgeräte wurden dabei sichergestellt, rund 280 Ordnungswidrigkeitsverfahren und rund 70 Strafverfahren eingeleitet. Die Bußgeldforderungen aus diesen Verfahren belaufen sich auf rund 47.800 Euro.