Landgericht Frankfurt Urteilsverkündung zu versuchtem Mord an E-Scooter-Fahrer
Er soll in Frankfurt einen E-Scooter-Fahrer mit dem Auto angefahren und lebensgefährlich verletzt liegen lassen haben: Heute wird das Urteil gegen einen 35 Jahre alten Autofahrer erwartet.
Nach einem Prozess wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes an einem E-Scooter-Fahrer soll am Mittwoch vor dem Landgericht Frankfurt das Urteil gegen den angeklagten Autofahrer fallen.
Zum Prozessauftakt im Januar hatte sich der Angeklagte entschuldigt. Es tue ihm sehr leid, sagte der 35-Jährige zu dem Opfer. Er soll den heute 25 Jahre alten Mann auf dessen Roller in einer Sommernacht 2020 mit einem Auto angefahren und dann geflüchtet sein, um seine illegale Autofahrt und seinen Zustand zu verdecken.
Laut Anklage soll er mindestens 1,49 Promille Alkohol sowie Cannabis intus gehabt haben. Zudem besaß der Mann keinen Führerschein und soll sich den Autoschlüssel heimlich genommen haben. Die Staatsanwaltschaft sieht darin einen versuchten Mord durch Unterlassen zur Verdeckung einer Straftat.
Opfer erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen
Das Opfer, ein Zeitsoldat aus Südhessen, hatte bei dem Unfall in Frankfurt lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten. Viermal musste er bislang am Gehirn operiert werden, zuletzt im vergangenen Sommer, wie er in seiner Zeugenaussage berichtete. An den Unfall habe er keine Erinnerungen.
Er war damals mit einem Freund unterwegs gewesen, dieser erzählte vor Gericht, sie seien hintereinander auf ihren E-Scootern durch die Stadt gefahren. "Ich habe einen Knall hinter mir gehört, mir aber erst gar nichts dabei gedacht", erinnerte er sich. Dann sei ein Auto sehr schnell vorbeigefahren, er habe sich umgedreht und seinen Freund am Boden liegen sehen.
Angeklagter soll Tod des Mannes in Kauf genommen haben
Laut der Anklage hatte der Autofahrer kurz vor dem Unfall in der Innenstadt einen anderen Wagen in der Tempo-40-Zone mit einer Geschwindigkeit zwischen 75 und 105 Stundenkilometern überholt. Aus diesem Grund sowie wegen seines berauschten Zustands habe er den am rechten Fahrbahnrand fahrenden Roller übersehen, so die Staatsanwältin. Bei seiner Flucht habe er den Tod des Mannes in Kauf genommen.