66 Messer in einem Jahr sichergestellt Frankfurt will Waffenverbotszone ausweiten

Frankfurt plant, das Waffenverbot im Bahnhofsviertel auszuweiten - es soll nun rund um die Uhr gelten. Die Zone gibt es seit einem Jahr, seitdem wurden im Bahnhofsviertel 80 verbotene Gegenstände sichergestellt. Auch der Weihnachtsmarkt soll zur Waffenverbotszone werden.

Mehrere sichergestellte Messer liegen auf einem Tisch
Die Polizei präsentierte am Donnerstag Messer, die bei Kontrollen im Bahnhofsviertel sichergestellt wurden. Bild © hr
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Frankfurt will Waffenverbotszone ausweiten

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Die Stadt Frankfurt plant, das Waffenverbot auszuweiten: So soll im Bahnhofsviertel das Mitbringen von Waffen künftig rund um die Uhr untersagt werden, kündigte Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) am Donnerstag an. Bislang gelten die Maßnahmen nur in den Abend- und Nachtstunden. Auch auf dem Weihnachtsmarkt soll in diesem Jahr ein Waffenverbot gelten.

Start im Dezember

Zusätzlich soll im Ausgehviertel Alt-Sachsenhausen eine Waffenverbotszone eingeführt werden. Waffen sollen dort an den Wochenendtagen von 20 bis 6 Uhr verboten sein. Geplant sei, dass die Ausweitung des Waffenverbots im Dezember umgesetzt werde.

Insbesondere am Wochenende gäbe es eine hohe Zahl von Messerattacken, betonte Josef. Der Weihnachtsmarkt könne ebenfalls eine Waffenverbotszone werden, sobald der Bundestag das Sicherheitsmaßnahmenpaket verabschiedet hat, das auch Volksfeste schützen soll. Das Paket hatte die Bundesregierung nach dem Anschlag in Solingen auf den Weg gebracht.

66 Messer sichergestellt

Vor genau einem Jahr wurde das Bahnhofsviertel der Mainmetropole zur Waffenverbotszone erklärt. In der Zeit zwischen 20 Uhr und 5 Uhr ist das Mitführen von Waffen nach dem Waffengesetz verboten, sowie von Messern mit feststehender oder feststellbarer Klinge mit einer Länge von mehr als vier Zentimetern.

Auch die Videoüberwachung wurde ausgebaut. Laut den Angaben wurden seitdem 80 Gegenstände sichergestellt, darunter 66 Messer. Polizeipräsident Stefan Müller sprach von einem Erfolg, der zur Entwaffnung im Viertel beitrage. Das sei "unmittelbarer Opferschutz".

Gefährliche Alltagssituationen

Es gehe bei der Maßnahme vor allem um Alltagssituationen, wenn Menschen abends Messer mitführen, sagt Müller: "Unsere Erfahrung ist, all das, was mitgeführt wird, wird nachts im Alkoholkonsum in der Eskalation eingesetzt und dann zur Verletzung von Menschen gebraucht."

Er betonte aber auch, dass Terroristen oder andere Menschen, die die feste Absicht hätten jemanden umzubringen, nicht durch solch ein Verbot von ihrem Vorhaben abgebracht werden könnten.

Waffenverbotszonen auch in anderen Städten

Bei Alltagssituationen, wie Rangeleien unter Betrunkenen, könne das Mitführen von Waffen dagegen einen großen Unterschied machen, sagte Müller.

Das Bahnhofviertel gilt als Kriminalitäts-Schwerpunkt in der Stadt. Auch in anderen hessischen Städten gibt es Waffenverbotszonen: Nach Wiesbaden, Frankfurt und Limburg wurde vor einigen Wochen in Teilen der Kasseler Innenstadt das Mitführen von Waffen ganztägig untersagt.

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Quelle: dpa/lhe