"Nicht hitzebeständig genug" Stadt Frankfurt ruft Weihnachtsmarkttassen zurück
Unmittelbar vor der Eröffnung des Frankfurter Weihnachtsmarkts sind die eigens dafür designten Glühwein-Tassen aus dem Verkehr gezogen worden. Sie wurden so fehlerhaft hergestellt, dass sie sich nur für Kaltgetränke eignen würden.
Wie die Stadt Frankfurt am Montag gegen 15.30 Uhr mitteilte, stellte sich bei einer eingehenden Prüfung heraus, "dass einige der Tassen aufgrund eines Material- oder Produktionsfehlers nicht die erforderliche Hitzebeständigkeit aufweisen". Der Fehler tauchte offenbar so oft auf, dass die städtische Tourismus+Congress GmbH als Veranstalterin des Weihnachtsmarkts kein Risiko eingehen wollte.
Die Ausgabe der Tassen mit dem diesjährigen Design sei "mit sofortiger Wirkung gestoppt" worden, hieß es. Die Becher dürften keinesfalls mit heißer Flüssigkeit befüllt werden. Nur gut eineinhalb Stunden nach der Mitteilung wurde der Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet.
Bis zu 50.000 Tassen unter Thermo-Schock-Verdacht
Zugleich seien alle Standbetreiber angerufen worden mit der Bitte, die Tassen zurückzugeben, sagte eine Sprecherin der städtischen Tourismus-GmbH. Ihren Angaben zufolge geht es um 30.000 bis 50.000 Stück, die nun nicht mehr benutzt werden können. Die Stadt habe noch alte Tassen im Depot, die sie nun ausliefere. Außerdem besäßen viele Standbetreiber und Händler noch Tassen aus früheren Jahren. Bis auf Weiteres würden diese verwendet.
Die Sprecherin der Tourismus-GmbH sagte, dass Mitarbeiter bemerkt hätten, dass manche Tassen, aus denen sie trinken wollten, Risse gehabt hätten und undicht gewesen seien. Andere Tassen seien in der Spülmaschine sogar zerbrochen. Es liege wohl ein sogenannter Thermo-Schock vor: Glasur oder Keramik halte die Hitze nicht aus wie beabsichtigt. Die kurzfristige Warnung am Eröffnungstag diene dem Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Markts sowie der Gäste. Wer bereits eine 2024er Tasse gekauft habe, könne diese am selben Stand zurückgeben.
Vom selben Hersteller wie seit vielen Jahren
Die diesjährige Weihnachtstassen-Edition sollte die sogenannte Gestaltungsmoderne am Main feiern. Sie zeigt als Motiv ein Bild der historischen Großmarkthalle mit dem EZB-Hochhaus, dazu die Aufschrift: "Weihnachtsmarkt Frankfurt - Stadt der Architektur - 100 Jahre Neues Frankfurt - Großmarkthalle und EZB". Manche Motive sind goldfarben, andere rot hinterlegt.
Wie viele Tassen zurückgerufen wurden, war zunächst nicht bekannt. Sie stammten vom selben Hersteller, der die Frankfurter Glühwein-Gefäße seit vielen Jahren produziert habe, schrieb die Tourismus+Congress GmbH. Die mangelhaften Tassen würden nun als Reklamation an den Hersteller zurückgeschickt. Wie es zu dem Fehler kam, sei noch nicht geklärt.