Umweltverschmutzung Freiwillige Taucher haben tonnenweise Müll aus der Lahn geholt
Marburger Taucher haben im vergangenen Jahr sechs Tonnen Müll aus der Lahn und von ihrem Ufer gesammelt. Damit nähern die Ehrenamtlichen sich ihrem Ziel für 2025: Die Lahn rund um das Stadtgebiet müllfrei zu bekommen.
Seit 2020 bergen die "Lahntaucher" bereits Müll aus der Lahn. "Insgesamt haben wir bei 98 Einsätzen 18 Tonnen Abfall gesammelt", bilanziert der Vorsitzende des Marburger Vereins, Mattis Weber. Allein im vergangenen Jahr seien sechs Tonnen Unrat zusammengekommen.
"Darunter waren massenhaft Fahrräder, Einkaufswagen und Plastikmüll", sagte er. Bei sechs Mülltauchgängen waren laut Weber von März bis November 2024 jeweils zwischen sechs und zehn Taucher in der Lahn im Einsatz. 60 Prozent des herausgefischten Mülls seien Metallschrott gewesen, 25 Prozent Kunststoff, zwei bis drei Prozent Elektroschrott, der Rest Restmüll.
Sogar Kühlschränke und Waschmaschinen in der Lahn gefunden
"Wir haben Kühlschränke, Waschmaschinen, Toaster, Motorräder und Handys gefunden", berichtete er. Auch mehrere Gewehre, ein Ölfass und Elektroroller seien dabei gewesen.
Neben der Tauchgänge organisierte die private Initiative von Freiwilligen, auch eine Aufräumaktion mit über 100 Helferinnen und Helfern. "Dabei sind am Ufer der Lahn alleine im Marburger Stadtgebiet mehrere Hundert Kilogramm Müll zusammengekommen", sagte Weber.
Fast 100 Einsätze - und ein neues Ziel
Für 2025 hat sich der Verein ein besonderes Ziel gesetzt: Die Lahn im Stadtgebiet Marburg soll komplett müllfrei werden. "Je öfter wir tauchen, desto besser sieht es aus", sagte Weber. Im gerade angebrochenen Jahr stehe der einhundertste Einsatz für den Verein an, der 2023 bereits mit 110.000 Euro Preisgeld beim Planet Hero Award ausgezeichnet worden war.
2025 will die Initiative ihr Engagement weiter ausbauen: Sie nimmt unter anderem an Renaturierungsprojekten teil, führt Baumpflanzaktionen durch, informiert Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Bildungs- und Aufklärungsangeboten über den Zustand der Gewässer.
"Wir wollen über die Verschmutzung von Fließgewässern informieren und bei den Menschen ein Umweltbewusstsein schaffen." Schließlich sei von außen nicht sichtbar, wie schlecht es angesichts des Mülls unter Wasser meist aussehe.