Fremder in Einfamilienhaus Schlafende Zwillinge missbraucht - Täter erhält Haftstrafe
Im Prozess um sexuelle Gewalt gegen zwei Neunjährige ist der Angeklagte zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Mann war in ein Haus eingedrungen und hatte sich zu den Kindern ins Bett gelegt.
Wegen sexueller Misshandlung von Minderjährigen und Hausfriedensbruchs hat das Landgericht Darmstadt am Montag einen 28 Jahre alten Mann zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Im Erdgeschoss feiern die ahnungslosen Eltern
Laut Urteil war der wohnsitzlose Mann am 5. Oktober 2024 spät abends heimlich in ein Einfamilienhaus in Ginsheim-Gustavsburg (Groß-Gerau) eingedrungen und in das Kinderzimmer im Obergeschoss geschlichen. Nach Gerichtsangaben befand er sich auf der Suche nach einem Schlafplatz.
Er zog sich aus, legte sich zu den Zwillingen – einem neun Jahre alten Jungen und seiner Schwester – ins Bett und rieb sich an ihnen, während im Erdgeschoss die Eltern mit Verwandten deren Hochzeitsfeier ausklingen ließen. Die Familie kannte der Täter vorher nicht.
Cannabis und Alkohol trüben Erinnerung
Vor Gericht hatte der Mann zu Prozessbeginn die Vorwürfe eingeräumt und gleichzeitig angegeben, sich nicht erinnern zu können. Er habe zuvor in einem Park mit Freunden viel Alkohol getrunken und Cannabis geraucht.
Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten in ihren Plädoyers fünf Jahre Haft gefordert. Die Verteidigung nannte kein konkretes Strafmaß.
Kinder nachhaltig traumatisiert
Die Kinder leiden nach Angaben der Mutter weiter unter der Tat. Besonders ihr Sohn kämpfe mit Panik und Schlafstörungen. Das neun Jahre alte Mädchen war zum Prozessauftakt unter Ausschluss der Öffentlichkeit vom Gericht befragt worden.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
