Milde Temperaturen Erste Bienen fliegen - um ihre Kotblase zu leeren

Kaum ist das Wetter frühlingshaft, fliegen die ersten Bienen. Doch nicht nur milde Temperaturen und Sonnenschein treiben die Insekten aus ihrem Stock - es ist viel mehr ihre Verdauung.

Eine Honigbiene sammelt am Streuobstzentrum MainÄppelHaus auf dem Frankfurter Lohrberg Pollen von einer Krokusblüte.
Eine Honigbiene auf dem Frankfurter Lohrberg sammelt Pollen von einer Krokusblüte. Bild © picture alliance/dpa | Arne Dedert

Bei beginnender Wärme und Sonnenschein sind in Hessen im kalendarischen Winter schon wieder die ersten Bienen unterwegs. Das große Ausschwärmen ist das nach Angaben des Verbandes Hessischer Imker aber noch nicht. "Die aktuellen Ausflüge, die an den Völkern zu beobachten sind, werden als 'Reinigungsflüge' bezeichnet", teilte der Verband am Mittwoch mit.

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alle wetter! vom 4. März

Moderator Ranft neben Wetterkarte Hessen mit Temperaturen um 14 Grad
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Die Kotblase müsse nach mehrwöchigem Aufenthalt im Stock draußen entleert werden. Kurz gesagt: Die Insekten müssen auf Toilette. 

Flugbetrieb herrscht bei sonnigem Wetter bei den Honigbienen, die einen Bienenstock am Streuobstzentrum MainÄppelHaus auf dem Frankfurter Lohrberg bevölkern.
Honigbienen in ihrem Stock. Bild © picture alliance/dpa | Arne Dedert

Startschuss Salweiden-Blüte

"Die Bienenaktivitäten werden nicht nur durch die Temperaturen beeinflusst, sondern auch vom Sonnenstand und vom Nahrungsangebot", heißt es von den Imkern. Bei Letzterem sehe es noch sehr dürftig aus. Richtig aktiv würden die Völker erst ab Beginn der Salweiden-Blüte. Dann gebe es den ersten Nektar der Saison, ein Impuls für die Bienen richtig durchzustarten.

Die Salweide blüht dem Deutschen Wetterdienst zufolge gut 70 Tage nach Jahresbeginn. Der lineare Trend der Blüte nach Jahresbeginn nimmt durch die Erwärmung ab. Um 1960 war die Blüte linear erst knapp 90 Tage nach Neujahr.

Wintereinbruch könnte Konsequenzen haben

Ein erneuter Wintereinbruch nach der Salweiden-Blüte könnte Folgen haben. "Die Völker haben großflächig Brut angelegt. Diese muss nicht nur gefüttert, sondern auch auf über 30 Grad geheizt werden", teilte der Imker-Verband weiter mit. Damit steige der Futterverbrauch massiv an und mangels Flugaktivität komme auch nichts rein.

"Das ist der Zeitpunkt, wo die Gefahr des Verhungerns real ist." Ein vorausschauender Imker behalte deshalb immer einen Futtervorrat.

Das Wetter in Hessen zeigt sich in den kommenden Tagen weiter frühlingshaft und sonnig. Am Freitag und Samstag werden dabei bis zu 19 Grad erreicht.

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Quelle: dpa/lhe