Gas strömt weiter aus Gasaustritt in Hadamar: Haus in Sperrzone explodiert – Mann schwer verletzt

Im mittelhessischen Hadamar strömt weiter "in großen Mengen" Gas aus. Anwohner mussten das Gebiet verlassen. Ein Mann kehrte dennoch in sein Haus zurück, es kam zu einer Verpuffung. Das Gebäude stürzte ein.

Einsatzkräfte vor dem Sperrgebiet
Großeinsatz für Hadamar nach dem Gasaustritt Bild © 5vision.news
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Gastank in Hadamar weiter undicht

Feuerwehrleute bei einem Einsatz in einem Chemiebetrieb, wo aus einem Leck in einer Leitung Flüssiggas austrat
Feuerwehrleute auf dem Gelände des Flüssiggas-Abfüllbetiebs in Hadamar. Bild © picture-alliance/dpa
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Unglück im Sperrgebiet: In Hadamar (Limburg-Weilburg) hat es in der Nacht zum Dienstag eine Verpuffung in einem Wohnhaus gegeben. Dabei wurde nach Angaben der Polizei ein Mann schwer verletzt. Das Haus des 44-Jährigen stürzte kurz nach Mitternacht komplett ein. Der Anwohner konnte sich selbst aus den Trümmern befreien und kam in ein Krankenhaus. Er habe "Riesenglück" gehabt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.

Die Verpuffung im Stadtteil Niederzeuzheim steht mit großer Wahrscheinlichkeit im Zusammenhang mit dem Gasaustritt bei einer nahe gelegenen Firma. Dort strömt seit Montagmorgen Flüssiggas aus einem Tank aus. Die Anwohner im Umkreis der Firma waren daraufhin evakuiert worden – laut Polizei war der Mann entgegen den Anweisungen am Abend in sein Haus zurückgekehrt.

Der Auslöser für die Verpuffung ist noch unklar. In der Sperrzone wurde im Laufe der Nacht der Strom komplett abgestellt. Das teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit.

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Gasleck in Hadamar: Niederzeuzheim wird zur Sperrzone

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Minus 40 Grad Kälte machen Arbeiten besonders schwierig

Alle Versuche, das Leck am unterirdischen Gastank zu schließen, sind bislang gescheitert. Betroffen ist laut Einsatzleitung des Kreises ein mit ursprünglich 150 Tonnen Propangas gefüllter Tank. Ein Element der Tankkonstruktion, ein Flansch, sei abgerissen, es trete "in großen Mengen" Gas aus. Möglicherweise sei das Leck bei Wartungs- und Reparaturarbeiten entstanden. Das betroffene Unternehmen füllt unter anderem Gasflaschen für Haushalte ab. 

Die Feuerwehr sprach von einer "statischen Gefahrenlage". Das austretende, hochentzündliche Gas werde rundherum mit Wasser bespritzt, um Funkenschlag zu verhindern. Das auslaufende Flüssiggas sei kälter als minus 40 Grad, weshalb die Arbeiten vor Ort immer nur sehr kurz stattfinden konnten.

Gasleck in Hadamar: Einsatzdauer noch nicht absehbar

Die Arbeiten hätten am Abend wegen der Dunkelheit unterbrochen werden müssen und würden am Dienstag fortgesetzt, sagte eine Sprecherin der Stadt Hadamar. Wie lange die Arbeiten andauern werden, ist offen. Im schlimmsten Fall müsse das Gas vollständig abgelassen werden, hieß es. Das könnte sogar mehrere Tage dauern.

Feuerwehr-Einsatzfahrzeug mit Ventilator
Auf dem Weg nach Hadamar: Einsatzfahrzeug der Frankfurter Feuerwehr mit Großventilator Bild © Franco Foraci (hr)

Eine akute Explosionsgefahr an dem Tank selbst bestehe nach Auskünften der Einsatzkräfte nicht, sagte die Stadt-Sprecherin. Es würden stetig Messungen durchgeführt. Die Feuerwehr Frankfurt schickte am Dienstag mehrere Fahrzeuge und Einsatzkräfte als Unterstützung nach Hadamar, unter anderem einen mobilen Großventilator.

Anwohnerinnen und Anwohner können nicht zurück

Die Firma und ein Gebiet im Umkreis von 300 Metern waren am Montagmittag evakuiert worden. Da der Sperrbezirk in ein Wohngebiet hineinreicht, mussten etwa 560 Menschen ihre Häuser verlassen. Etwa 20 mussten die Nacht in einer Mehrzweckhalle verbringen, der Rest habe eine private Unterkunft gefunden, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.

Zugausfälle auf der Linie RB90

Wegen des Gasaustritts sind die L3278 zwischen Niederzeuzheim und dem Abzweig nach Oberweyer und die K479 zwischen Niederzeuzheim und Oberzeuzheim gesperrt.

Ebenfalls betroffen ist der Bahnverkehr: Hier kommt es auf der Linie der hessischen Landesbahn (RB90) seit Montag zu Zugausfällen.

Anwohnerinnen und Anwohner auch außerhalb der Sperrzone werden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, offenes Feuer zu vermeiden und möglichst ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen.

Weitere Informationen

Redaktion: Clarice Wolter, Pia Stenner, Bernhard Böth

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Quelle: hessenschau.de, mit Informationen von Alina Leimbach und Hülya Deyneli (hr), dpa/lhe