In Gießener Testzentrum Haftstrafe für Fälscher von Corona-Tests
Ein Ex-Mitarbeiter des Corona-Testzentrums Gießen ist zu einer Freiheitsstrafe von knapp zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Er hatte Kunden gefälschte PCR-Tests untergejubelt. Ein Mitangeklagter wurde freigesprochen.
Das Amtsgericht Gießen verurteilte am Donnerstag einen 43-Jährigen wegen gewerbsmäßigen Betrugs und gewerbsmäßiger Urkundenfälschung. Das Urteil: eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten.
185 gefälschte PCR-Nachweise ausgestellt
Der Mann hatte in einem Testcenter am Berliner Platz in Gießen gearbeitet. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er dort im Mai 2021 insgesamt 185 negative PCR-Testnachweise ausgestellt hatte, ohne dass die Proben jemals im Labor untersucht worden waren.
Die jeweils fällige Gebühr von knapp 80 Euro soll er in bar kassiert und in die eigene Tasche gesteckt haben - insgesamt knapp 15.000 Euro.
Ex-Kollege freigesprochen
Ein mitangeklagter 27 Jahre alter damaliger Mitarbeiter des Verurteilten wurde freigesprochen. Der 43-Jährige hatte während der Verhandlung ausgesagt, dass sein Ex-Kollege nichts gewusst habe und unschuldig sei.
Aufgeflogen war die Sache durch den Hinweis eines Zeugen. Daraufhin ließ die Staatsanwaltschaft das Testzentrum und die Wohnung eines der Beschuldigten durchsuchen. Dabei stießen die Ermittler unter anderem auf einen gefälschten Laborbericht.
Verdacht gegen Betreiber bestätigt sich nicht
In den Fokus der Ermittler gerieten zunächst auch der Betreiber des Testcenters sowie die Ex-Freundin eines der Angeklagten.
Der Verdacht gegen sie erhärtete sich jedoch nicht.
Sendung: hr1, 22.06.2023, 16 Uhr
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