Stallpflicht um Fuldaaue Geflügelpest in Kassel nachgewiesen

In der Kasseler Fuldaaue ist eine Graugans nachweislich an der hochansteckenden Vogelgrippe erkrankt. Deshalb muss das Geflügel in diesem Gebiet ab Samstag im Stall bleiben.

Graugänse können das Vogelgrippe-Virus verbreiten.
Eine Graugans hat das Vogelgrippe-Virus in die Kasseler Fuldaaue gebracht. Bild © Imago Images
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Festgestellt wurde die Geflügelpest bei einer wilden Graugans. Das Tier war zuvor krank in der Fuldaaue aufgefunden worden, wie die Stadt Kassel am Freitag mitteilte. Ein entsprechender Verdachtsbefund des Hessischen Landeslabors sei am Mittwoch vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt worden.

Im ausgewiesenen Risikogebiet um die Fuldaaue muss Hausgeflügel jeder Art zum Schutz vor der Geflügelpest ab Samstag im Stall bleiben. Dann tritt die entsprechende Allgemeinverfügung in Kraft. Neben der Stallpflicht dürfen Tiere aus dem Risikogebiet nicht zu Geflügelschauen gebracht werden. Das Risikogebiet umfasst die gesamte Fuldaaue. Außerdem betroffen ist die Gemarkung Kragenhof.

Das Veterinäramt bittet zudem darum, tote oder kranke Wildvögel zu melden. Besonders Wasserwildvögel, Greifvögel und Rabenvögel sollten untersucht werden.

Vorsicht auch außerhalb des Risikogebiets

Der Leiter der Abteilung Tierseuchenbekämpfung der Stadt Kassel, Heiko Purkl, rät auch Geflügelhaltern außerhalb des Risikogebiets, ihre Tiere zu schützen. Denkbar sei zum Beispiel, den Freilandauslauf ganz oder teilweise einzuschränken. Der Auslauf könne mit engmaschigen Netzen umspannt und Volieren von oben abgedeckt werden.

Wichtig sei, den Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln zu vermeiden, betont Purkl. Das betreffe nicht nur Großbetriebe, auch Kleinst- und Hobbyhalter sollten über zusätzliche Maßnahmen nachdenken.

Höheres Risiko im Winter

Die umgangssprachlich auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest wird durch Influenza-A-Viren ausgelöst und vor allem in den Herbst- und Wintermonaten durch ziehende Wildvögel verbreitet. Sie ist unter Vögeln hochansteckend und kann sich bei Befall unter gehaltenem Geflügel schnell ausbreiten.

Zuletzt war Ende Dezember im Kreis Höxter, der unter anderem an den Landkreis Kassel und den Kreis Waldeck-Frankenberg angrenzt, die Geflügelpest ausgebrochen. Anfang Dezember hatte es in Marburg Verdachtsfälle gegeben, hier wurden Hühner getötet.

Weitere Informationen

Sendung: hr4, die hessenschau für Nord- und Osthessen, 12.30 Uhr, 20.01.2023

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Quelle: Sina Philipps, hessenschau.de