Autofahrer sammeln Spielgeld auf Geldregen sorgt für gefährliche Szenen auf der A3 bei Heusenstamm
Wenn Geld vom Himmel fällt: Autofahrer auf der A3 bei Heusenstamm dachten vermutlich an das große Glück, als plötzlich Geldscheine auf die Autobahn flatterten. Doch die Sache hätte tödlich enden können.
Autofahrerinnen und Autofahrer trauten am Dienstagvormittag ihren Augen nicht: Auf der A3 bei Heustenstamm flogen Geldscheine herum. Einige Fahrer meldeten dies der Polizei, wie die Beamten am Mittwoch mitteilten.
Andere konnten der verlockenden Aussicht auf schnelles Geld nicht widerstehen und hielten an, um Scheine auf der Fahrbahn aufzusammeln.
Alles nur Spielgeld
Mal abgesehen davon, dass dieses Verhalten auf der dreispurigen Autobahn lebensgefährlich war, kam die Enttäuschung schnell: Die anrückende Polizei stellte sofort fest, dass es sich bei den insgesamt 110 Zehn- und Zwanzig-Euro-Scheinen um Film- und Spielgeld handelte.
Die Scheine trugen den Aufdruck "Prop copy" und sind im Internet frei erhältlich. Verwendet werden sie normalerweise in Filmen oder im Theater. Wer nicht genau hinschaut, kann sie allerdings leicht für echtes Geld halten.
So verlockend ein plötzlicher Geldregen im ersten Moment auch sein mag, die Polizei warnte am Mittwoch vor den möglichen Folgen für die Autofahrer. "Das hätte ganz schlimm, auch tödlich enden können", sagte ein Sprecher der Polizei dem hr. "Man sollte generell nie auf der Autobahn halten, egal was dort liegt, erst recht nicht auf einer der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands."
Freiheits- oder Geldstrafe droht
Wie das Spielgeld auf die Autobahn gelangte, ist bislang unklar. Es könnte absichtlich aus einem Fahrzeug geworfen worden oder "fahrlässig aus einem Fahrzeug gefallen" sein, sagte der Polizeisprecher. Oder jemand warf es vom Straßenrand oder von einer Brücke auf die Autobahn.
Die Polizei stellte das Spielgeld sicher und sucht nach dem oder den Verursachern. Es sei nicht ausgeschlossen, dass jemand die Scheine "absichtlich dort verteilte, um solche gefährliche Verkehrssituationen herbeizuführen", teilten die Beamten mit.
Außerdem werde geprüft, ob ein Verstoß gegen das Strafgesetzbuch vorliegt. Auch wenn der Besitz von Spielgeld unproblematisch ist, kann das bewusste "Inverkehrbringen von Falschgeld" strafbar sein. Den Verantwortlichen droht eine Freiheits- oder Geldstrafe.