RP Gießen im Visier von Aktivisten Bekennerschreiben nach Brandanschlag auf Behörden-Transporter
Anonyme Aktivisten haben sich zu dem Brandanschlag auf mehrere Transporter des Regierungspräsidiums Gießen bekannt. Bei dem Feuer nahe einer Flüchtlingsunterkunft war ein Schaden von rund 300.000 Euro entstanden.
Der Brand mehrerer Transporter nahe der Gießener Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete sollte offenbar gezielt das Regierungspräsidium (RP) Gießen treffen. Ein entsprechendes Bekennerschreiben tauchte nun im Internet auf.
Auf einem öffentlichen Parkplatz in der Nähe der Unterkunft standen in der Nacht zum Montag vier geparkte Transporter in Flammen. Drei von ihnen brannten nach Polizeiangaben vollständig aus. Ein viertes Fahrzeug sei stark beschädigt worden, ebenso zwei Fenster und die Fassade eines angrenzenden RP-Gebäudes. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 300.000 Euro.
Transporter für Taschengeld
Bei den Fahrzeugen handelte es sich um Geldtransporter des RP Gießen, wie ein Sprecher der Behörde dem hr bestätigte.
Solche Transporter würden verwendet, um Taschengeld an die Bewohnerinnen und Bewohner der Flüchtlingseinrichtung zu verteilen. Geld habe sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht in den Transportern befunden, ergänzte der RP-Sprecher am Donnerstag.
Bekennerschreiben: "RP verdient jeden Angriff"
Weshalb die Fahrzeuge brannten, ist nicht geklärt. Ein Bekennerschreiben, das Unbekannte am Dienstagabend auf der Plattform Indymedia veröffentlicht haben, legt nahe, dass es sich bei der Brandstiftung um eine Aktion handelte, die gezielt das Regierungspräsidium treffen sollte.
Das RP sei mit Transporten aus den Erstaufnahmelagern "jeden Tag an Abschiebungen beteiligt". Allein dafür und für die Koordinierung der umstrittenen Bezahlkarte für Geflüchtete "verdient das RP jeden Angriff", heißt es in dem Schreiben. Über das Bekennerschreiben hatte bereits die Gießener Allgemeine berichtet.
Das Bekennerschreiben werde auf seine Echtheit überprüft, sagte ein Polizeisprecher dem hr. Ermittelt werde weiter in jede Richtung. Die Beamten gehen weiter von Brandstiftung aus und stehen mit dem Regierungspräsidium in Kontakt. Das RP hat derweil seine Sicherheitsvorkehrungen erhöht.