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Unwetter verliefen glimpflich

Ein Blitz in der Nacht zum Sonntag über der Altstadt von Oberursel.

Ersten Meldungen der Polizei zufolge haben die Gewitter der Nacht zu weniger Schäden geführt als befürchtet. S-Bahnausfälle im Rhein-Main-Gebiet gab es trotzdem.

Die schweren Gewitter in der Nacht zum Sonntag sind nicht ganz so heftig ausgefallen wie prognostiziert. Schwerpunkte seien vor allem Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland gewesen, sagt hr-Meteorologe Tim Staeger.

Hessen sei von den angekündigten Gewitterzellen gestreift worden, wobei lokal durchaus hohe Regenmengen zusammengekommen seien: 51 Liter seien es etwa in Eschenburg-Eibelshausen im Lahn-Dill-Kreis gewesen. In anderen Gebieten seien es zwischen 30 und 40 Liter gewesen.

Schwere Sturmböen seien nur vereinzelt aufgetreten: Die deutschlandweit stärkste Böe sei mit 107 Kilometern pro Stunde in Frankenberg (Waldeck-Frankenberg) gemessen worden. "Ansonsten blieb es in der Regel unter 100 km/h."

Strom- und S-Bahn-Ausfälle im Rhein-Main-Gebiet

Dementsprechend moderat blieben ersten Meldungen zufolge die Schäden: Vor allem umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste sorgten für einzelne Einsätze, sagten Sprecherinnen und Sprecher der Polizeien in Frankfurt, Kassel, Fulda, Offenbach, Darmstadt und dem Rheingau-Taunus-Kreis. Den Angaben zufolge fiel in Teilen von Bad Homburg und in Brechen südlich von Limburg zeitweise der Strom aus. Ebenso in Rosenthal und Wohratal in Nordhessen.

Rund um Frankfurt-Höchst, bei Offenbach und Rodgau kam der S-Bahn-Verkehr wegen Unwetterschäden zum Erliegen. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) meldete Ausfälle auf den Strecken der S1, S4, S6 und S7. Zwischen Frankfurt Hauptbahnhof und Mainz-Kastel bemühe er sich um Busersatzverkehr, teilte RMV mit.

Umgestürzte Bäume und hochgedrückte Gullideckel

Auf der B3 Babenhäuser Landstraße meldete die Polizei einen umgestürzten Baum auf dem rechten Fahrstreifen, ebenso auf der B43a am Hanauer Kreuz. Auf der B44 bei Mörfelden-Walldorf fiel ein Baum auf ein fahrendes Auto. Der 77-jährige Autofahrer sei unverletzt geblieben, ein nachfolgender 19 Jahre alter Motorradfahrer sei gestürzt und habe sich leicht verletzt.

Die Bundesstraße war für etwa drei Stunden in beide Richtungen gesperrt. Auch auf der Autobahn 66 stürzte ein Baum auf die Motorhaube eines Autos - der 59-jährige Fahrer blieb ebenfalls unverletzt.

Das Offenbacher Polizeipräsidium verzeichnete 49 wetterbedingte Einsätze, meist wegen umgestürzter Bäume oder unpassierbarer Straßen. "Wir haben Glück gehabt. Wir hatten natürlich Einsätze, aber ohne Personenschaden", fasste eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Westhessen in Wiesbaden die Geschehnisse zusammen. "Wir sind glimpflich davongekommen", sagte eine Polizistin in Gießen. Maximal habe es kleinere Windschäden gegeben.

Der Rheingau-Taunus-Kreis meldete am Sonntag rund 80 Einsätze wegen des Unwetters. "Einsatzschwerpunkte waren in Oestrich-Winkel, Geisenheim und Rüdesheim." Neben umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern kümmerten sich die Feuerwehren auch um "durch Wassermassen" hochgedrückte Gullideckel. In Oestrich-Winkel war eine Fahrzeughalle des Malteser Hilfsdienstes mit Wasser vollgelaufen. Auch am Sonntagvormittag seien die Feuerwehren noch beschäftigt gewesen, teilte Kreisbrandinspektor Christian Rossel mit.

Unwetterwarnungen ausgelaufen

hr-Wetterexperte Staeger vermutet, dass Saharastaub die Heftigkeit der Gewitter dämpfte. Dieser habe zuvor dafür gesorgt, dass sich dichte Wolken bildeten und die Temperaturen nicht ganz so hoch wie erwartet stiegen.

Am Sonntag liefen die Unwetterwarnungen aus. Das Gewittercluster hat nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) inzwischen den Norden und den Osten des Landes erreicht und sich abgeschwächt. Danach gebe es am Sonntag nur noch ein punktuelles Unwetterrisiko.

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